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SWR3 Worte

Was hilft der Glaube in deinem Leben? Das haben wir Menschen in Kaiserslautern gefragt. Und hier ist eine Antwort:

Ich glaube an ein Herz voller Einsicht, das im gegenseitigen Vertrauen der Menschen immer und immer weiter wächst.
Daraus schöpfe ich Mut und Kraft. Das kann mir in schlechten Zeiten wieder aus der Patsche helfen.
Ich glaube außerdem an das Gleichgewicht, das Gott selbst umgibt.

Anonyme Sätze auf Postkarten aus einem Projekt an Pfingsten 2018 in der Stiftskirche Kaiserslautern

https://www.kirche-im-swr.de/?m=27398
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SWR3 Worte

Was ist Dir an Deinem Glauben wichtig? Das haben wir Menschen in Kaiserslautern gefragt. Und hier ist eine Antwort:

Denn es sollen Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der Herr, dein Erbarmer.
Das ist der Taufspruch von unsrer Lisa, die im Alter von sieben Monaten gestorben ist.
Dieser Spruch gibt mir Sicherheit und Trost in vielen Lebenslagen, weil ich mich auf Gott bedingungslos verlassen kann.

Anonyme Sätze auf Postkarten aus einem Projekt an Pfingsten 2018 in der Stiftskirche Kaiserslautern

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SWR3 Worte

Wo findest du Gott in deinem Leben? Das haben wir Menschen in Kaiserslautern gefragt. Und so lautet eine Antwort:

Immer wenn Liebe im Spiel ist, ist auch Gott im Spiel. Gott ist reine Liebe.
Ich bete für alle Völker der Welt, dass es keine Kriege im Namen der Religionen gibt.
Wir sollten näher zusammenrücken und unsere Brüder und Schwestern umarmen.

Anonyme Sätze auf Postkarten aus einem Projekt an Pfingsten 2018 in der Stiftskirche Kaiserslautern

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SWR3 Worte

Was glaubst du eigentlich? Das haben wir Menschen in Kaiserslautern gefragt. Und so lautet eine Antwort:

Ich glaube, dass jeder Mensch von Gott begleitet wird.
Ich glaube, dass es manchen Menschen in tiefster Weise gegeben ist, mit Gott verbunden zu sein.
Ich hoffe, dass mehr Menschen ihre Beziehung zu Gott entdecken und diese Beziehung frei und selbstbestimmt leben können.

Anonyme Sätze auf Postkarten aus einem Projekt an Pfingsten 2018 in der Stiftskirche Kaiserslautern

https://www.kirche-im-swr.de/?m=27395
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Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

Pfingsten 1964. Eine Gruppe von 34 jungen Katholiken aus Deutschland macht sich auf den Weg nach Polen. Ihr Ziel: das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz. Bis zuletzt steht die Reise auf der Kippe.

Die Verbrechen des Krieges sind noch in frischer Erinnerung. Außerdem herrscht Kalter Krieg zwischen Ost und West. Viele Polen sind misstrauisch: Was wollen diese Deutschen hier? Aber die Gruppe darf schließlich einreisen.

Tief erschüttert besuchen die Christen den Ort des Grauens. Auschwitz.

In dieser Hölle auf Erden hatten die Nationalsozialisten über eine Million Menschen ermordet. Einer von ihnen: Maximilian Kolbe. Der polnische Franziskanerpater hatte sich gemeldet, um an Stelle eines Familienvaters in den Tod zu gehen. Jetzt stehen die jungen Deutschen in der Zelle, in der Kolbe starb.

Am nächsten Tag treffen sie in Krakau Überlebende der Hölle von Auschwitz. Sie erfahren von den Nöten der Menschen. Viele Opfer sind traumatisiert, leben am Rand des Existenzminimums.

Zurück in Deutschland organisieren die jungen Leute konkrete Hilfe.

Auf ihre Initiative hin entsteht das Maximilian-Kolbe-Werk.

„Helfen, Begegnen, Erinnern“. So umschreiben die Mitglieder ihre Arbeit. Das Werk unterstützt die bedürftigen Ex-Häftlinge mit Geld, sorgt für medizinische Betreuung, vermittelt Kuraufenthalte in Deutschland. Deutsche und Polen begegnen sich. Vertrauen wächst. Vergebung wird möglich. So ist die Organisation zum Instrument der Versöhnung geworden.

Heute leben nur mehr einige tausend Auschwitz-Insassen. Aber noch immer kommen sie ins Land der Täter, um vor allem jungen Leuten in Schulen und Pfarreien ihre Geschichte zu erzählen. Im vergangenen Jahr z.B. in Trier, Schweich und Ockenheim.

Maximilian Kolbe, dessen Namens- und Todestag die Kirche heute begeht, ist unvergessen als ein Mensch, der aus Nächstenliebe in den Tod ging. Das Maximilian-Kolbe-Werk bleibt seinem Erbe verpflichtet.

 

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Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

„Wer sich nicht unterkriegen lässt, der wird reich belohnt.“

 

Das steht in der Bibel. Im Buch der „Offenbarung“. Wörtlich heißt es dort: "Wer siegt, dem werde ich zu essen geben vom Baum des Lebens." (Offb 2, 7b) Der Baum des Lebens steht für all das, was mir gut tut, mir Kraft gibt und mich lebendig macht. Aber um etwas von den Früchten des Baumes zu bekommen, muss ich ordentlich was tun. Nämlich kämpfen und mich nicht unterkriegen lassen.

Diese Regel gilt ja eigentlich immer: ich tue etwas und werde dann belohnt. Wenn ich mich in der Schule anstrenge, habe ich später gute Chancen einen Job zu bekommen. Wenn ich fleißig arbeite, kann ich mir manchen Luxus gönnen.

Zu meinem Bild von Gott passt diese Regel aber nicht. Ich glaube nicht, dass Gott mir etwas vorenthält, was mir gut tut. Nur weil ich mich nicht genug angestrengt habe. Gottes Liebe muss ich mir nicht verdienen. Er hat mir mein Leben geschenkt und ich vertraue darauf, dass mein Leben gut werden kann – unabhängig von dem, was ich tue.

Doch das ist nur die eine Seite. Ich weiß auch, dass das Leben richtig anstrengend sein kann. Nicht alles fällt mir einfach so in den Schoß. Manchmal brauch ich ordentlich Kraft und Energie, um etwas durchzuziehen. Als ich meine Abschlussarbeit am Ende des Studiums geschrieben habe, war das so. Das war zeitweise richtig zäh. Oder wenn ich beruflich ein Projekt habe, das einfach nicht voran geht.

Es ist Pfingsten. Das Fest, an dem ich mich daran erinnere, dass Gott seinen Geist unter die Menschen geschickt hat. Und dieser Geist hat es in sich. Die Bibel schreibt ihm verschiedene Eigenschaften zu: z.B. die Stärke. Vom Geist der Stärke spüre ich etwas, wenn ich die Kraft habe, an einer Sache dranzubleiben. Ich nicht sofort flüchte, wenn es schwierig wird oder Konflikte entstehen. Ich spüre von dieser Stärke auch etwas, wenn ich den Mut habe, durchzuhalten. Wenn ich mich von meiner Angst und meinen Zweifeln nicht unterkriegen lasse.

„Wer sich nicht unterkriegen lässt, der wird reich belohnt.“

Das gilt also doch auch bei Gott. Aber die Belohnung gibt es nicht nur ganz am Ende. Gott schenkt mir auch in anstrengenden Zeiten den Geist der Stärke und hilft mir, durchzuhalten. Belohnt werde ich so gleich zweimal: mitten in der Anstrengung und auch danach.

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SWR3 Worte

Pfingsten feiern die Christen den Heiligen Geist. Die Schriftstellerin Christina Brudereck vergleicht seine Wirkmacht mit Pippi Langstrumpf und erzählt:

„Ich persönlich stelle mir die Heilige Geistkraft am liebsten vor als eine Pippi Langstrumpf. Wenn ich verzagt bin, allzu angepasst oder mich klein fühle, schickt sie diesen „Annika-Seiten“ in mir Besuch von nebenan vorbei.
Sie ist die Nachbarin aus der Villa Kunterbunt, die mich in eine andere Welt lockt. Sie ist die Stimme, die mich ermutigt, meine Stimme zu nutzen. Die mich auffordert, beherzt zu sein. Die mich mitreißt, die Welt zu verändern, zu beschenken und neu zu sehen. […] Sie ist die Kraft, die ich nie beweisen könnte, die mich aber trägt. Und sie singt: Das Leben ist zum Glück- und Seligsein. Brüderlein, Schwesterlein, komm, tanz mit mir.[…] Unter meinen roten Zöpfen hab ich einen Heiligenschein. Komm, ich küss Dein Herz gesund.“

Christina Brudereck,  Hoffnung für müde Herzen. In: Andere Zeiten, Magazin zum Kirchenjahr

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SWR1 3vor8

Haben Sie noch Mut an Frieden zu glauben? Glauben Sie, dass wir Menschen fähig sind, unsere Konflikte zu lösen, ohne dass wir uns mit Waffen bedrohen oder Krieg wie im Nahen Osten?

Ich tu mich schwer, zu glauben, dass wir Menschen aus uns selbst friedensfähig sind. Die Wirklichkeit lässt mich pessimistisch denken. ‘Es wäre naiv, zu hoffen, dass Menschen Frieden aus sich heraus hinkriegen. Menschlicher Geist ist immer wieder von Ängsten, Interessen und Machtgelüsten geleitet.’

In den evangelischen Gottesdiensten werde ich heute trotzdem ermutigt, auf Frieden zu hoffen. Weil in dieser Welt noch ein anderer Geist ins Spiel kommen kann. Wir haben nicht den Geist dieser Welt empfangen, schreibt Paulus, sondern den Geist, den Gott schickt....und Wir haben diese Gedanken, die von Christus kommen.“

Der Geist Gottes nährt keine Zweifel am Frieden, sondern er ermutigt, dass wir Frieden für möglich halten und ihn suchen. Gott und die Hoffnung auf Frieden gehören untrennbar zusammen. Ich glaube, dass Gott mit seiner Menschheit und der Schöpfung unterwegs ist auf das Ziel ‘Frieden in Gerechtigkeit.’

Das feiern wir Christen ja auch an den drei großen Festen:
An Weihnachten: Gott kommt ganz menschlich in Jesus in die Welt und die Engel versprechen: „Friede auf Erden.“
An Ostern: Da wird erzählt, dass Jesus auferstanden ist. Und immer wenn Menschen ihn spüren und erleben, fassen sie Mut: „Habt keine Angst, Friede ist mit Euch.“ Und heute Pfingsten, das dritte große christliche Fest, das macht auch die Hoffnung auf Gott und den Frieden stark. Da ist davon die Rede, dass Menschen sich verstehen können, wenn Gottes Geist sie bewegt.

Das bringt mich nochmal zu dem, was ich am Anfang gefragt habe:
Haben Sie und ich noch den Mut, an Frieden zu glauben? Oder lasse ich zu, dass der Geist des Zweifels sich in mir breit macht?

Der Zweifel, den die Realität immer wieder sät, soll nicht die Oberhand gewinnen: Man kann dem Zweifel was entgegensetzen. „Wir haben doch ein anderes Denken von Jesus mitbekommen,“ hat Paulus geschrieben. Und dieses Denken geht immer in Richtung Frieden.

Es motiviert dazu: Lasst Euch den Glauben und die Hoffnung auf Frieden nicht austreiben. Der Glaube an Gott gibt auch Mut, Frieden für möglich halten. Und wenn man ihn für möglich hält, dann probiert man auch, wie er wirklich wird. ZB. Indem wir Politiker*innen wählen, die unsere eigenen Interessen nicht über alles stellen. Und indem jeder Frieden stiftet, wo es möglich ist.

12 Wir haben aber nicht den Geist dieser Welt empfangen, sondern den Geist, den Gott selbst uns schickt.
Dadurch können wir erkennen, was Gott uns geschenkt hat.
13 Davon reden wir nicht in Worten, wie sie die menschliche Weisheit lehrt. Sondern wir reden in Worten, die der Geist Gottes lehrt.
Was der Geist Gottes bewirkt, das erklären wir so, wie er selbst es uns eingibt.
14 Ein Mensch, der Gottes Geist nicht hat, nimmt nichts an, was vom Geist Gottes kommt. Er hält es für eine Dummheit und kann damit nichts anfangen. Denn nur mithilfe des Heiligen Geistes kann es richtig eingeschätzt werden.
15 Aber ein Mensch, der Gottes Geist hat, kann das alles richtig einschätzen. Dabei kann sich kein anderer ein Urteil über ihn anmaßen.
16 Denn: »Wer kennt die Gedanken des Herrn und wäre in der Lage, ihn zu beraten?« Aber wir haben Gedanken, die von Christus kommen!

1. Kor 2,12-16

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SWR2 Wort zum Tag

Die vier Weltelemente und der Heilige Geist  (I)

 „Im Galarock des heiteren Verschwenders,/ einen Blumenzepter in der schmalen Hand,/ fährt nun der Mai, der Mozart des Kalenders, aus seiner Kutsche grüßend, über Land.“  Erich Kästner Mai-Gedicht ist immer noch aktuell, auch wenn  der Frühling längst im Gange ist. Das erste frische  Grün ist längst voller und kräftig geworden, schon sind Fruchtansätze an den Kirschbäumen. Das englische Wort für Frühling bringt es auf den Punkt: springtime.  Ein fortwährendes Entspringen in der Natur, ur-sprünglich  wortwörtlich. „Die Apfelbäume hinterm Zaun erröten./Die Birken machen einen grünen  Knicks./Die Drosseln spielen, auf ganz kleinen Flöten, /das Scherzo aus der Symphonie des Glücks.“

Schon in den alten Naturreligionen ist der Frühling  deshalb eine besondere Zeit. In der grünenden Lebendigkeit zeigt sich die Mutter Erde  lebendig und fruchtbar, schöpferisch freigebend.  Man sieht sie in ihrer göttlichen Kraft förmlich lustvoll an der Arbeit.  „O Erd, schlag aus, schlag aus, O Erd, dass Berg und Tal grün alles wird“, heißt es deshalb auch in der Hebräischen  Bibel.  Himmel und Erde finden sich zur Heiligen Hochzeit zusammen, und neu entspringt das Leben. Durch nichts wird verständlicher, was  Christen in der Osterbotschaft bekennen: Frühling und Auferstehung gehören zusammen. Treffend heißt es darum  im Osterlob von Friedrich von Spee: „Die ganze Welt, Herr Jesu Christ, /…/in deiner Urständ  fröhlich ist..//Jetzt grünet, was nur grünen kann,/die Bäum zu blühen fangen an.“ (Gotteslob 332).

Jetzt in der Osterzeit vor Pfingsten  ist viel vom Heiligen Geist die Rede, von der Lebenskraft Jesu. So wie Himmel und Erde frühlingshaft zusammenarbeiten, so ist es  dank Jesus Christus mit Gott und Mensch:  frühlingshaft neu darf der Mensch werden. In der fruchtbaren Mutter Erde  begegnet nicht nur die Schöpferkraft Gottes; sie wird zum Ort gelebter Nächsten-, ja Feindesliebe. Die Welt ist kein trostloser Ort   und der Mensch kein Unglücksfall – ganz im Gegenteil. Gerade in der Orientierung an Jesus  ergeht die Einladung, endlich irdisch zu werden und nicht immer von Überirdischem zu träumen. „Humilitas“ nannte man das früher, von humus und Erde. Meist wird es mit Demut übersetzt. Gemeint ist das entschiedene Ja zum Alltag, zum Irdischen – ganz auf der Spur Jesu,  ganz geerdet also und mit der Grünkraft erfrischender Liebe. „Komm herab, o Heiliger Geist, der die finstre Nacht zerreißt, bringe  Licht in diese Welt.“ Im Heiligen Geist ist der Himmel geerdet.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=26439
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SWR1 3vor8

Siebter Sonntag der Osterzeit B (Joh 17,6a.11b-19)

Das ist schon außergewöhnlich! Ein ganzes Kapitel lang betet Jesus zu seinem Vater. So überliefert im Johannesevangelium. Es ist ein Abschiedsgebet. Das Gebet eines Menschen, der weiß, dass er bald sterben wird. Und sein Gebet ist von einem einzigen Thema geprägt: von der Sorge um die, die zurück bleiben. Wie typisch für Jesus, aber auch wie menschlich! Denn es ist ganz oft so, dass Menschen, wenn sie wissen, dass sie sterben müssen, sich große Sorgen um ihre Hinterbliebenen machen. Mehr als um sich selbst. Sie vertauschen dann die Rollen. Sie trösten die, die ihr Sterben mit ansehen müssen. Sie tun so, als ob alles gar nicht so schlimm wäre. Sie lenken von sich selbst und ihrem Schicksal ab, indem sie sich ganz darauf konzentrieren, dass es den Nächsten bloß nicht zu schwer wird. Es kann sein, dass sie sich auf diese Weise vor dem verstecken, was sie erwartet. So versinken sie nicht in düsteren Ahnungen über den Tod, verscheuchen ihre Angst. Sie haben eine Aufgabe, können etwas Nützliches tun. Sie leben noch, sind noch nicht tot. Ich finde, das ist eigentlich ein ganz kluges Reaktionsmuster. Schwierig wird es nur dann, wenn sie ihren Tod leugnen, also den Sinn für die Realität verlieren. Dann wissen die Angehörigen irgendwann nicht mehr, woran sie sind. Es wird dann unmöglich, den Abschied bewusst zu gestalten und dem Sterbenden - wie auch sich selbst - beim Loslassen zu helfen.

Das Gebet Jesu im Johannesevangelium ist heute - eine Woche vor Pfingsten - in den katholischen Gottesdiensten zu hören. Mich hat dieser Text von jeher sehr berührt, weil er eine große menschliche Wärme ausstrahlt. Wenn er zu Gott, den er Vater nennt, sagt: Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast. Und ich habe sie behütet, und keiner von ihnen ging verloren. (...) Aber jetzt gehe ich zu dir. Doch dies rede ich noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fülle in sich haben.[1]

Diese Worte zeigen ein weiteres Mal, wie sehr es Jesus um uns Menschen geht, wie wenig selbstbezogen er ist. Trotzdem besteht zu keinem Zeitpunkt die Gefahr, Jesus könnte den Blick für das verloren haben, was ihm bevorsteht. Er weiß, dass er sterben muss und geht klar und bewusst darauf zu. Und dabei ist ihm zweierlei wichtig: Die Menschen, die zu seinem Leben gehört haben, denen er sich verbunden und verpflichtet weiß. Und Gott, auf den er seine ganze Hoffnung setzt. Das wünsche ich mir auch einmal, wenn ans Sterben geht: so stark und so klar zu sein.


[1] Joh 17,12f.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=26475
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