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SWR2 Wort zum Tag

„Ihr Männer von Galiläa, was schaut ihr staunend gen Himmel? So wie ihr Jesus gen Himmel auffahren saht, so wird er wiederkommen.“
Diese Worte finden sich bei dem biblischen Schriftsteller Lukas. Er beendet damit seine Erzählung von der Himmelfahrt Jesu. Diesem Lukas verdanken wir, daß heute auf jeden Fall Feiertag wäre, auch ohne den 1.Mai. Denn Lukas erzählt die Rückkehr Jesu zu seinem Vater im Himmel als ein Extra-Ereignis. Bei den andern Autoren des Neuen Testaments heißt es einfach nur: Jesus wurde erhöht zum Vater.
Und anfangs sind die Christen beim Feiern diesen andern Autoren gefolgt. Man feierte also nicht ein eigenes Himmelfahrtsfest, sondern man beging eine Festzeit von 50 Tagen, die von Ostern bis Pfingsten dauerte. Während dieser 50 Tage feierte man die Auferstehung, die Himmelfahrt und Pfingsten zusammen als ein einziges Fest. Jesus, aus dem Tod erweckt und zum Vater erhöht, hinterlässt den Jüngern den Heiligen Geist. Diese Gedanken durchzogen die ganzen 50 Tage. Es ist ja auch viel, was es da zu feiern und zu glauben gibt.
Um 400 nach Christus begann man dann anders zu feiern. Jetzt wurde nämlich Lukas für den kirchlichen Festkalender bedeutsam. Er erzählt nacheinander die Stationen des Lebens Jesu. Es beginnt damit, dass ein Engel seine Geburt ankündigt, und geht über Weihnachten, Karfreitag und Ostern bis eben zu seiner Rückkehr zum Vater im Himmel. In jedem Kirchenjahr können wir seitdem Schritt für Schritt das Leben Jesu nachvollziehen. Und so kommt es, dass wir heute Christi Himmelfahrt als eigenes Fest feiern. Selbstredend ist Christi Himmelfahrt damit auch älter als der 1.Mai. Aber ich finde, sie passen durchaus gut zusammen.
Denn Himmelfahrt lenkt den Blick auf die irdischen Dinge. Die Jünger müssen das mühsam lernen. Jesus ist nicht mehr bei ihnen auf der Erde. Er ist den Blicken entschwunden, sie gucken ihm immer noch nach, bis Engel kommen und sie aufrütteln: „Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut gen Himmel?“
Also, nicht zum Himmel schauen sollen die Jünger, sondern zur Erde. Wenn ihr Euern Freund und Meister Jesus sucht, dann kümmert euch gefälligst um eure Erde. Lukas drückt das so aus: „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen ... und werdet meine Zeugen sein, in Jerusalem ... und bis an die Grenzen der Erde.“ Die Jünger sollen nicht in Erinnerung verharren, sondern etwas tun, nämlich bis an die Grenzen der Erde, also für die ganze Welt, von dem erzählen, was sie mit Jesus erlebt haben und woran sie glauben. Und da spielen auch die sozialen Fragen eine wichtige Rolle. Wer sich an Jesus orientiert, muss für andere da sein. Wer sich an Jesus orientiert, wird für Gerechtigkeit eintreten. Leider hat die Bibel kein Patentrezept für die Arbeitswelt. Aber sie drängt dazu, die seelische und materielle Situation von Menschen ernst zunehmen und sich an den großen wirtschaftlichen Zusammenhängen abzuarbeiten. Natürlich ist die Bibel parteilich für die Schwächeren. Genauso fordert sie auch den realistischen Blick auf die größeren wirtschaftlichen Zusammenhänge. Und sie legt nahe, immer wieder das eigene Gewissen zu prüfen: Wie gerecht ist das, wofür ich eintrete? Wer trägt die Folgen? Diese Fragen sind häufig schwer zu beantworten angesichts der vielen wirtschaftlichen Verflechtungen. Aber es führt kein Weg vorbei an den höchst irdischen, realen Problemen und am Versuch, sie möglichst gut zu lösen. Bei Lukas sehen das auch die Jünger allmählich ein. Nachdem sie sich von ihrem Schock erholt haben, gehen sie dann höchst motiviert ihre Aufgaben an. Das ist 9 Tage später, zu Pfingsten. https://www.kirche-im-swr.de/?m=3627
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SWR3 Gedanken

Pfingsten, so sagen das die Theologen,
ist so etwas wie der Geburtstag der Kirche.
Dieser Tag nämlich
und der GottesGeist, der da über sie gekommen ist,
hat aus einem kleinen Häuflein
von ängstlichen und mutlosen Männern und Frauen
in Jerusalem eine starke Truppe gemacht.
Jedenfalls trauten die sich auf einmal heraus aus ihrem Versteck
und erzählten in der ganzen Stadt
und schon bald in der ganzen Welt
von ihrem Meister Jesus von Nazaret und dass er Gottes Sohn ist
und nach dem Tod auferstanden und jetzt im Himmel
und also für immer bei den Menschen.
Das ist die Botschaft der Christen und der Kirchen -
und deswegen: Pfingsten als Gründungstag oder Geburtstag der Kirche.
In Deutschland, vor allem, muss man diesen Geburtstag
wohl wirklich zwei Mal feiern – auch noch am Pfingstmontag.
In Deutschland hat ja die moderne Spaltung der Kirche angefangen -
in wenigstens zwei Kirchen: Evangelisch-protestantisch und katholisch.
Das hat historische Gründe – und widerspricht der Botschaft der Bibel.
Sie sollen eins sein, sagt Jesus da –
und betet, dass GOtt diese Einheit schenkt.
Geteilte Kirchen – das ist unglaubwürdig in einer Welt,
die unter so vielen Spaltungen und Spannungen leidet.
Und da ist es gut, dass es bei uns den Pfingstmontag gibt.
Den nutzen inzwischen viele evangelische und katholische Gemeinden,
um gemeinsam Gottesdienst zu feiern.
Manche schreiben sogar
ihre ökumenische Zusammenarbeit vertraglich fest.
“Wir werden einander zu Gottesdiensten und Veranstaltungen einladen“,
heißt es in einem solchen Vertrag.
„Wir wollen Selbstgenügsamkeit überwinden
und… Vorurteile beseitigen;
Begegnung miteinander suchen und füreinander da sein.
Bei Kontroversen in Fragen des Glaubens und der Ethik
werden wir das Gespräch suchen.“
Wenn Pfingsten der Geburtstag der Kirche war –
Pfingstmontag könnte der Start sein für eine neue Einheit der Christen.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=1394
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SWR1 Begegnungen

20MAI2024
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Nicole Stockschlaeder copyright: Volker Lambert

Christopher Hoffmann trifft: Nicole Stockschlaeder, Theologin und Leiterin der Lebensberatungsstelle in Mayen in der Eifel
Sie begegnet dort Menschen, die in ihrem Leben vor großen Herausforderungen stehen:
Menschen, wo das Leben in irgendeiner Art und Weise aus dem Tritt gerät, also wo es gerade stockt, wo wir stolpern, wo wir in einer Krise sind, wo wir nicht mehr weiterwissen.
Ich spüre in unserem Gespräch schnell: Die Theologin ist nah dran an den Menschen in Mayen und Umgebung, denn zu ihr und dem multiprofessionellen Team mit Psychologin, Pädagogin und Sozialarbeiterin, kommen die unterschiedlichsten Personen:
Das kann die Frau sein, die gerade ihren Mann verloren hat und jetzt mit einem zweijährigen Kind alleine da ist. Das kann das Paar sein, das jetzt seit 17 Jahren verheiratet ist und sich fragt: Wer sind wir jetzt noch füreinander? Das können Themen sein von hochstrittigen Eltern, die in der Trennungsphase sind und sich als Paar wirklich überhaupt nichts mehr zu sagen haben und kaum mehr ertragen können, aber dennoch eine gemeinsame Erziehungsaufgabe haben und einen Auftrag. Mit denen wir dann gucken: wie können sie gut die Entwicklungsaufgaben ihrer Kinder begleiten in dieser Phase.
Auch einsame Menschen oder Paare, die einen unerfüllten Kinderwunsch haben, suchen die katholische Lebensberatungsstelle auf. Eine von deren Hauptaufgaben ist es, Familien in schwierigen Situationen zu begleiten. Was ist für die katholische Seelsorgerin und systemische Familientherapeutin denn alles Familie?
Mir gefällt eigentlich die Definition ganz gut, dass Familie da ist, wo Menschen dauerhaft Verantwortung füreinander übernehmen. Das sind alle Lebensformen, in denen Menschen heutzutage unterwegs sind. Also ganz vielfältig und bunt. Das gefällt mir gut und so ist auch mein Familienverständnis.
Und diese Menschen kommen auch wirklich vorbei in einer katholischen Einrichtung?
Wir sagen in unseren Erstkontakten immer, dass wir ein Haus mit kirchlicher Trägerschaft sind und manche Klientinnen oder Klienten sagen dann: „Ah, ich bin ja gar nicht katholisch, darf ich dann trotzdem zu euch kommen?“ Und mich beschämt diese Frage immer sehr- ich bin dann immer sehr offen und sehr werbend -natürlich: wir stehen offen für Konfessionslose, für gläubige Menschen, für Junge, für Alte, also ganz unabhängig welcher Hintergrund.
Und trotzdem ist es für Menschen in einer Krise oft ein langer Prozess, sich Hilfe zu holen. Man kann in der Lebensberatungsstelle anrufen, oder vorbeigehen. Man kann aber auch anonym bleiben und erhält im Internet Beratung:
Es ist möglich, dass ich mich anonym anmelde über unsere Homepage und eine Onlineberatung mache, das heißt ich schreibe was und ich habe die Zusage, dass innerhalb von 48 Stunden jemand mir antwortet und dann bin ich direkt in Kontakt mit einem Berater, einer Beraterin.
Und alle Angebote der Lebensberatung sind kostenfrei und vertraulich. Ich treffe Nicole Stockschlaeder, die in Mayen in der Eifel eine von insgesamt 20 Lebensberatungsstellen im Bistum Trier leitet. Solche Beratungsstellen gibt es im gesamten Sendegebiet. Welche Hilfe ist denn aktuell sehr gefragt? Die 49-Jährige, die selbst Mutter von zwei Teenagern ist, erzählt, dass besonders viele junge Menschen Hilfe suchen:
Wir haben gerade sehr viele Jugendliche auf dem Weg ins Erwachsenwerden: Wie kann ich diesem Druck standhalten? Mobbing ist immer ein Thema: Wie komm ich an meine Stärken ran, wenn alle anderen sagen: „Du bist doof und mit dir wollen wir nichts zu tun haben und du kannst nichts!“
Sehr viele Menschen sind auch auf der Suche nach einem Therapieplatz und sind dann mit langen Wartezeiten konfrontiert:
Das ist gerade auch ein sehr großer Sorgenpunkt und beschäftigt uns in den Beratungsstellen sehr.-Wir haben immer schon stabilisierende Arbeit gemacht mit Menschen, die auf Therapieplätze warten, aber im Moment nehmen wir es schon so wahr, dass das Netz gerade sehr fragil und löchrig ist. Die stabilisierenden Aufgaben werden immer größer.
Es fehlen so viele Psychotherapieplätze und die Lebensberatungsstellen können mit ihrem Angebot keine Therapie ersetzen. Aber sie sind eine erste Anlaufstelle, um Menschen zu stabilisieren und mit ihnen die Zeit bis zur Therapie zu überbrücken. Ohne Vorurteile das anschauen, was ist und nach Lösungen suchen. Das ist Nicole Stockschlaeder ganz wichtig. Die gebürtige Westerwälderin, die heute in Sinzig am Rhein lebt, wurde 2001 im Trierer Dom als Pastoralreferentin beauftragt und ihr Beauftragungsvers ist für sie heute noch ganz zentral. Der steht im Alten Testament beim Propheten Jeremia und lautet: „Ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben.“(Jer 29,11).
Wir sind unterwegs mitten im Leben und da sehe ich auch den Auftrag von uns als Kirche: mitten im Leben unterwegs zu sein.
Und auch Pfingsten als Geburtsstunde der Kirche und das Wirken des Heiligen Geistes ist der Leiterin der Lebensberatungsstelle ganz wichtig:
Und zwar ist die Blickrichtung Zukunft, in die wir sehen. Und wir schauen von der Gegenwart aus und schauen was ist und alles darf sein gerade. Und mit dem Blick drehen wir dann und gucken in die Zukunft. Und ich finde das ist bei Pfingsten auch so. Wir öffnen die Türen, wir gehen raus und lassen das Leben rein und sind bereit für die Zukunft.
Das Gespräch mit ihr macht mir Mut: auch heute sind Menschen motiviert, mit anderen eine gute Zukunft zu gestalten. Ihr Glaube ist für Nicole Stockschlaeder ganz zentral und ihr Gottesbild gefällt mir. Denn Gott ist für sie ein Co-Pilot:
Was mich gerade trägt ist der Begriff des Co-Piloten, der an meiner Seite ist. Also ich kann vieles steuern und kann vieles tun und weiß aber trotzdem mich gehalten von dem der da neben mir steht und der schützt und der vielleicht gegebenenfalls irgendwie – irgendwie - eingreift, wenn ich nicht mehr fähig bin zu steuern und das ist eigentlich gerade aktuell mein Bild, was mich trägt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39966
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SWR1 3vor8

19MAI2024
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Mit der Wahrheit ist es so eine Sache. Es ist gut, wenn wir sie suchen; aber kaum möglich, sie ganz zu finden. Als Menschen bleiben wir immer hinter dem zurück, was wir erreichen wollen. Einen Moment lang glauben wir zu wissen, was wahr ist, und schon im nächsten hat jemand etwas Neues entdeckt, dass eine Frage besser erklärt. Trotzdem ist es gut, nach der Wahrheit zu streben, also wissen zu wollen, was stimmt, was richtig ist. Das gilt ganz besonders in Zeiten, wo Tatsachen verdreht und Dinge für wahr hingestellt werden, die nicht der Wahrheit entsprechen.

Der Klimawandel, den wir erleben zum Beispiel, der ist eben auch von uns Menschen gemacht. Darüber sind sich alle ernstzunehmenden Fachleute einig. Wer das leugnet, täuscht andere und verhindert, dass wir die Maßnahmen ergreifen, die dringend nötig sind. Wer sich dieser Wahrheit verweigert, schaut zu, wie unsere Erde weiter zerstört wird. Und er nimmt in Kauf, dass wieder einmal die Reichen gewinnen und die Armen darunter leiden.

Und um auch noch ein Beispiel aus dem Bereich der katholischen Kirche zu nennen. Wer darauf beharrt, dass die Kirche kein Recht habe, Frauen zu Priesterinnen zu weihen, weil Jesus ein Mann gewesen ist, kann in meinen Augen nicht behaupten, dass das die ganze Wahrheit ist. Ich habe jedenfalls in meinem Studium bei ernstzunehmenden Wissenschaftlern gelernt, dass Biologie nicht alles ist, wenn es um religiöse Wahrheiten geht. Gott hat den Menschen nach seinem Bild geschaffen, weiblich und männlich, ganz gleich. Jesus hatte unter seinen Jüngern etliche Frauen, denen er Verantwortung gegeben hatte. Das sind für mich schwerwiegende Fakten, die ich nicht ignorieren kann.

Und dann gibt es da noch etwas. Etwas, das wichtiger sein könnte als alles andere. Den Geist Gottes. Heute an Pfingsten erinnert die Christenheit daran, dass es diesen Geist gibt. Er wird im Johannesevangelium wie folgt charakterisiert: Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in der ganzen Wahrheit leiten.[1] Dafür also ist Gottes Geist in erster Linie verantwortlich: Er hilft mir, die Wahrheit zu finden. So gut wie möglich. Vorausgesetzt, dass ich mich diesem Geist öffne. Wie ich das tue? Indem ich mich an die Weisungen Jesu halte; mich von seinem Geist inspirieren lasse.

Es ist wahr, dass nach Gottes Gesetz die Welt allen Menschen darauf in gleichem Maß gehört; also muss ich teilen. Es ist wahr, dass Jesus Barrieren abbauen wollte, um mehr Gemeinsames zu entdecken, weniger, was uns trennt. An solche Wahrheiten erinnert mich Gottes Geist. Nicht nur an Pfingsten.

 

[1] Johannes 16,13a

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SWR4 Sonntags-/Feiertagsgedanken

14MAI2023
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Ostern ist längst vorbei. Fünf Wochen schon. Aber in der Kirche dauert die Osterzeit bis Pfingsten. Fünfzig Tage lang ist für Christen jeden Tag Ostern, jeder Tag ein Fest. Heute auch. Ein Fest der Auferstehung. Wer glaubt, der glaubt: Dass der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern das Leben über den Tod siegt. Und darüber kann man gar nicht genug jubeln, davon soll man nicht aufhören zu sprechen. Weil es das Größte ist. Weil es die Ur-Angst von uns Menschen – dass wir sterben müssen – in seine Grenzen verweist. Ja, wir müssen sterben. Aber damit ist nicht alles aus und unser Leben war nicht umsonst. Daran glauben die, die sich Christen nennen.

Ein Gebet für den Gottesdienst an diesem Sonntag spricht ausdrücklich davon. Wörtlich heißt es da: „damit das Ostergeheimnis, das wir in diesen fünfzig Tagen feiern, unser ganzes Leben prägt und verwandelt“. Ostern, die Auferstehung wird als Geheimnis verstanden. Und Geheimnisse sind naturgemäß weder leicht zu verstehen noch einfach in Worte zu fassen. Ein Geheimnis hat immer einen Rest, der sich nicht zeigt und den man nicht erklären kann. Der aber trotzdem da ist. Mit zunehmendem Alter wird mir das immer wichtiger. Es fällt mir nämlich schwer, vollmundig von der Auferstehung zu sprechen. Als wäre das so selbstverständlich wie das Amen in der Kirche. Ist es bei mir nicht. Ich glaube daran, dass nicht alles aus und vorbei ist, wenn ich einmal sterbe. Aber darüber zu sprechen, das fällt mir eher schwerer als es früher der Fall war. Das hat eben damit zu tun, dass Ostern ein Geheimnis ist. Ganz begreifen werde ich das nie. Trotzdem glaube ich, hoffe ich. Und es hilft mir, dass so viele Menschen das seit zweitausend Jahren getan haben; und dass die Hoffnung auf die Auferstehung nie verstummt ist seither.

Nun geht das Gebet heute aber noch einen Schritt weiter. Meine gesamte Existenz soll von Ostern bestimmt sein. So, dass ich mir gar nicht vornehmen muss, fünfzig Tage lang zu feiern. Es soll von allein so allein, automatisch. Puuh! Das ist ein riesiger Anspruch. Er ist so groß, dass ich schnell merke, wie er mich überfordert. Denn der Tag heute ist gar nicht anders als die Tage sonst das Jahr über. Ich feiere nachher den Gottesdienst mit und da ist von Ostern die Rede, und was es für unser Leben bedeutet. Aber das ändert nichts daran: Da fehlt noch ganz schön viel, bis dahin, dass ich ganz und gar durchdrungen wäre von Ostern. Wie also gehe ich mit diesem Anspruch um? Dazu gleich mehr nach etwas Musik.

INSTRUMENTALZWISCHENSPIEL

Die Osterzeit dauert in der Kirche noch bis Pfingsten. Noch zwei Wochen also. Ich beschäftige mich deshalb heute in den SWR4-Sonntagsgedanken mit der Frage: Wie kann ich österlich leben? Besser womöglich, als es mir bisher gelungen ist.

Denn der Osterglaube ist keine Theorie. Es genügt nicht davon zu sprechen, ihn mit Worten zu bekennen. Wenn es einen Wert haben soll, dass Christen an die Auferstehung von den Toten glauben, dann muss sich das in ihrem Leben auswirken. Es muss sozusagen praktische Konsequenzen haben. Ich denke, es gibt genügend Anlässe, damit anzufangen, Punkte, wo ich ansetzen könnte.

Wer glaubt, dass der Tod nicht über das Leben siegt, muss sich dem Tod in seinen vielfältigen Formen aussetzen. Der Tod ist ständig präsent, und es ist falsch wegzuschauen oder ihn gar aus dem Leben auszublenden. Wenn ich schwer krank werde, dann weist das auf den Tod hin, vor dem ich nicht fliehen kann. Wenn ich an einem schweren Verkehrsunfall vorbeifahre, dann weist mich das unerbittlich darauf hin, wie brüchig mein Leben ist. Wenn ich in den Nachrichten die zerstörten Häuser in der Ukraine oder im Sudan sehe, geht es dort um den Tod. Ich soll mich daran nicht weiden, nicht gaffen, als wär’s ein Spektakel. Aber ich soll auch nicht wegschauen, als ob es mich nichts anginge. Der Tod ist in dieser Welt; er ist in mir. Und es liegt auch an mir, was ich ihm entgegensetze. Es ist gut, wenn ich mir als Kranker helfen lasse an Leib und Seele und mich nicht in mein Schicksal ergebe. Und wenn ich sterben muss, ist es gut, wenn ich vorbereitet bin. Ein Testament zu schreiben hilft, und mit Freunden darüber zu sprechen, was mir wichtig ist, was geschehen soll, wenn ich einmal nicht mehr da bin. Oder sich rechtzeitig von Dingen zu trennen, die einmal so wichtig waren, aber angesichts des Todes wertlos sind. Da wird dann Ostern sehr schnell konkret. Mir hilft es auch, immer und immer wieder über meine Zweifel zu sprechen, mich mit anderen darüber auszutauschen, wo unser Glaube schwach ist. Auf die Dauer prägt das dann wirklich meine Einstellung dem Tod gegenüber. Es vertreibt das mulmige Gefühl zumindest ein bisschen, das ich oft spüre, wenn ich an den Tod denke. Ich weiß nicht, ob ich einmal so weit komme, dass ich gar keine Angst mehr vor dem Tod habe. Von tiefgläubigen Menschen sagt man ja, dass es so sei. Bis dahin lasse ich mich von besagtem Gebet dieses Sonntags ermutigen, dass mein ganzes Leben von Ostern geprägt und verwandelt wird. So kann man Ostern auch verstehen: Als Fest, das jedes Jahr aufs Neue Mut macht.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=37619
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SWR1 Anstöße sonn- und feiertags

06JUN2022
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Pfingsten ist so was wie der Geburtstag der Kirche. Die Bibel erzählt: Beim ersten Pfingstfest haben Menschen erlebt, wie die Kraft Gottes sie zusammenbringt und verbindet. Und dass alle etwas zur Gemeinschaft beitragen können.

Bei uns in der Gemeinde wird deshalb heute am Pfingstmontag traditionell ein besonderer ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Draußen auf den Feldern findet der statt – und die christlichen Kirchengemeinden aus den Orten ringsherum laden alle gemeinsam ein.

Das Besondere dieses Jahr: Das Team, das den Gottesdienst vorbereitet, wurde ganz neu zusammengewürfelt. Für die Neuen war es gar nicht so einfach, herauszufinden, was überhaupt genau getan werden muss. Und dann noch Leute zu gewinnen, die mithelfen – also Bänke transportieren oder den Platz vorbereiten. Das alles ist immer im Hintergrund gelaufen bisher.

Ich kann mir vorstellen, dass es woanders ganz ähnlich aussieht. Vielleicht gerade jetzt, nach der langen Corona-Pause. Viel hat sich verändert, die üblichen Verantwortlichen von früher haben vielleicht aufgehört. Der Mitarbeiter zum Beispiel, der immer den jährlichen Wanderausflug mit der Kollegenschaft organisiert hat. Oder die Tante, der das große Familientreffen am Herzen lag. Wenn diese Schlüsselpersonen irgendwann nicht mehr können oder wollen, wird es eng.

Für manche Aufgabenbereiche rund um unseren ökumenischen Gottesdienst hat sich noch keine klare neue Lösung gefunden. Und auf jeden Fall wird manches anders als in den Jahren davor. Aber manche Dinge funktionieren jetzt sogar besser als früher. Für den Auf- und Abbau von Bänken und Technik zum Beispiel gibt es jetzt ein kleines Team, das auch bei weiteren Gottesdiensten diesen Sommer im Einsatz ist. Insgesamt waren viel mehr Leute beteiligt an den Vorbereitungen, manche haben sich ganz neu eingebracht. Die Menschen aus den verschiedenen Kirchengemeinden lernen sich neu kennen, bringen ihre Ideen zusammen und stellen gemeinsam etwas auf die Beine.

Wenn Pfingsten der Geburtstag der Kirche ist – dann können Menschen doch auch heute noch erleben, wie die Kraft Gottes sie zusammenbringt und verbindet. Und dass alle etwas beitragen können zur Gemeinschaft. Innerhalb der Kirche – aber auch sonst im Leben.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=35563
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SWR2 Wort zum Tag

27MAI2022
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Seit gestern haben viele Gemeinden ihr Gebet noch einmal verstärkt. Sie beten um Gottes Geist –das Thema ist angesagt nach Himmelfahrt und vor Pfingsten. Neun Tage lang, Novene nennen sie dieses besondere Beten deshalb. Neun Tage, die nach den biblischen Berichten in Jerusalem vergangen sind, seit der auferstandene Jesus vor den Augen seiner Leute in den Himmel gegangen oder aufgefahren ist. Da hocken die Jesus-Leute in ihrer Gemeinschaftsunterkunft, immer noch voller Angst – bis dann am Pfingsttag Gottes Geist in sie fährt und Türen und Fenster aufreißt, und sie die Botschaft von Jesus Christus in die Stadt hinaus tragen und bald in die ganze bekannte Welt.

Neun Tag beten, Novene also um diesen Geist, den die Menschheit und die Kirche in diesen Zeiten so nötig braucht. Um einen Geist des Friedens und der Gerechtigkeit zu beten, das scheint doch dringlicher als seit fast achtzig Jahren – heute, wo Krieg herrscht und Kinder, Frauen, Männer wieder zu Opfern gemacht werden, ermordet, verletzt, vertrieben und auf der Flucht.

Ja – um Frieden und Gerechtigkeit beten wir Christenmenschen in den Kirchen hier sowieso schon ziemlich intensiv seit Putins russischem Überfall am 24. Februar. Trotzdem ist weiter grausamer Krieg. Schon verständlich, dass manche zweifeln, ob unser Beten gegen den Krieg hilft, ihn verkürzt oder wenigstens humanisiert. Und nach jetzt zwölf Wochen gibt es allmählich auch Ermüdungs-Zeichen…

Da ist es doch gerade hilfreich, die alte Novenen-Tradition aufzugreifen. Und die verändert ja wenigstens die Menschen selbst, die da um Gottes Geist beten. Wer betet, macht sich selbst offen; erneuert die eigene Hoffnung auf eine Kraft von oben – sozusagen; wer sonst sollte Frieden möglich machen können, wo alle menschlichen Bemühungen zum Scheitern verurteilt sind, weil sich ein paar mächtige Männer an ihre Macht klammern.

Und wer um Frieden oder wenigstens einen Waffenstillstand betet für die Ukraine und die Vielen, die von dort auf der Flucht sind: wer sich an Gott wendet, solidarisiert sich mit den Menschen, die unter dem Krieg leiden – jetzt leiden und noch lange leiden werden. Sie sind dankbar für diese Verbindung, haben die Ukrainerinnen uns gesagt. Sie waren eigentlich zufällig im Dom, als das FriedensGebet anfing – und sind natürlich geblieben bis zum Vaterunser in ihrer eigenen Sprache. Und sicher werden viele weiterhin beten – um Gottes Geist und Frieden und Gerechtigkeit, wenn nötig auch über Pfingsten hinaus!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=35470
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Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

25MAI2021
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Gestern war Pfingstmontag. Pfingsten: Da geht es in der Kirche um den Heiligen Geist und wie er die Menschen bewegt, sich für den Willen Gottes einzusetzen. Gut - aber… Was, zum Kuckuck, soll das eigentlich heißen? Was soll man da machen? Bekommt man vom Heiligen Geist vielleicht so eine Art Arbeitsanweisung? Eine Art Auftrag?

„Wir sind im Auftrag des Herrn unterwegs.“ Wenn Ihnen dieser Satz bekannt vorkommt, dann sind Sie vielleicht auch Fan der Blues Brothers. Das ist ein amerikanischer Film aus den 80er, und er hat Kultstatus. Jake und Elwood Blues sind die skurrilen Hauptfiguren: Schwarzer Anzug und Sonnenbrille, so stehen sie am Anfang des Films in einer Kirche. James Brown, der Goodfather auf Soul persönlich hält die Predigt. Die ganze Gemeinde tanzt und bringt die Kirchenbänke zum wackel. - Da - plötzlich - fällt ein Lichtstrahl durchs Kirchenfenster direkt in das Gesicht von Jake. Der Geist packt ihn und er hat die Erleuchtung: Die Band!

Bei dieser „Band“ geht es um folgendes: Die beiden schwarzgekleideten Musiker wollen ihre alte Blues-Band wieder zusammentrommeln. Sie wollen ein Konzert geben und mit den Einnahmen ein Kinderheim retten, in dem sie selbst groß geworden sind. Und immer, wenn sie in dem Film gefragt werden: Warum macht ihr das? - kommt die klare Ansage: „Wir sind im Auftrag des Herrn unterwegs.“

Der Film ist eine Komödie, ein gekonnter Ulk. Und mit viel Augenzwinkern ist er ein wunderbar anschauliches Beispiel dafür, wie der Heilige Geist seine Aufträge verteilt: Da wird ein Kinderheim unter einem fadenscheinigen Vorwand geschlossen - ein Unrecht gegen den Willen Gottes. Die Bluesbrothers können eigentlich nichts dagegen unternehmen. Es könnte ihnen sogar egal sein - ihr Leben betrifft das ja nicht mehr. Aber der Geist Gottes packt sie. Ein Unrecht packt sie. Und dagegen unternehmen sie genau das, was sie unternehmen können. Sie machen Musik.

Der Film bringt auf den Punkt, worum es bei Pfingsten geht: Wie ein Lichtstrahl fällt der Geist Gottes ins Leben. Einem Menschen geht ein Licht auf! Er kann gar nicht wegsehen, wenn’s ungerecht zugeht. Und dann, dann setzt er sich ein mit dem, was er eben kann: Und sei es als Mitglied einer Blues-Band.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=33204
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SWR2 Lied zum Sonntag

23MAI2021
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Manchmal kann ich nicht beten. Ich bin zu beschäftigt oder zu müde. Oder mir liegt so viel auf der Seele, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Dann tappe ich wie im Dunkeln und finde den Draht „nach oben“ nicht mehr.

„Komm herab, o heilger Geist“. Mir hilft unser Lied zum Sonntag von heute. Es ist ein Pfingstlied aus dem Gotteslob, das in den Diözesen Rottenburg-Stuttgart und Freiburg gerne gesungen wird.

Fast könnte man meinen, das Lied will den Heiligen Geist runterholen, auf die Erde und zu mir, vor allem dann, wenn ich nicht mehr weiß, wie ich beten soll.

                  Komm herab, o heilger Geist,

                  der die finstre Nacht zerreißt,

                  strahle Licht in diese Welt.

 

                  Komm, der alle Armen liebt,

                  komm, der gute Gaben gibt,

                  komm, der jedes Herz erhellt.

 

„Komm, herab! Komm, komm, komm!“ - so fangen die Liedzeilen an. Unser Lied heute bittet und bettelt. Es hat etwas Flehendes mit seiner Melodie in Moll. Die Töne schwingen sich in die Höhe und kommen dann wieder unten an. Das passt gut zur biblischen Geschichte von Pfingsten. Da sitzt der ganze Freundeskreis von Jesus zusammen, und ich stelle mir vor, wie sie wieder einmal beraten, wie es weitergehen soll ohne Jesus. Und dann kommt dieser „Geist Gottes“ von oben zu ihnen. Das tröstet, es tut gut und es verändert sich so viel.

        

                  Höchster Tröster in der Zeit,

                  Gast, der Herz und Sinn erfreut,

                  köstlich Labsal in der Not.

                 

                  In der Unrast schenkst du Ruh,

                  hauchst in Hitze Kühlung zu,

                  spendest Trost in Leid und Tod.

800 Jahre ist der Text unseres Liedes alt. Und trotzdem sagt er mir noch etwas: bei der „Unrast“ denke ich an mein Hamsterrad, wie es sich dreht. Da ist Ruhe, also echte innere Ruhe, schon eine Geistesgabe.

Oder wenn es heißt „hauchst in Hitze Kühlung zu“, da kann ich gleich mitbeten. Wie gut, wenn mir im Streit „von oben“ ein Hauch Beruhigung entgegenweht.

Dieses Lied schwingt sich Strophe für Strophe näher Richtung Himmel, und ich kann mich mitnehmen lassen. Ich kann mitbitten, um was auch das Lied bittet. Zum Beispiel, dass ich mit meiner Schuld irgendwo hinkann oder dass ich wieder kraftvoll werde, auch wenn ich vorher noch ausgelaugt war.

 

Was befleckt ist, wasche rein,

                  Dürrem gieße Leben ein,

                  heile du, wo Krankheit quält.

 

                  Musik läuft weiter

 

Und das Lied hat noch mehr Vorschläge, wie ich beten kann oder um was.

„Wärme mich, wo ich eiskalt bin oder mach mich frei, wenn ich mich gar nicht mehr bewegen will. Und wo ich mich falsch entschieden habe, zeige einen neuen Weg!“ 

Am Ende nimmt dieses Lied eine Wendung. Wenn ich bisher nur für mich selbst gebetet habe, führt mich das Lied zu den anderen. Daran erinnert mich Pfingsten heute: Gottes Geist wirkt nicht nur bei mir. Alle, die heute etwas vom Himmel erwarten, können mit so viel rechnen. Darauf hoffe ich und darum bete ich mit diesem Lied.

 

                  Gib dem Volk, das dir vertraut,

                  das auf deine Hilfe baut,

                  deine Gaben zum Geleit.

        

                  anschl. Orgelimprovisation

 

Quelle: Lydia Schimmer (Gesang), Lukas Grimm (Orgel), private Aufnahme vom 30.4.2021

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Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

02JUN2020
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„Atem Gottes“, so wird der Heilige Geist manchmal genannt. Jetzt an Pfingsten haben Christinnen und Christen die Herabkunft dieses Heiligen Geistes auf die Erde gefeiert. Der Heilige Geist als Atem Gottes: Die Vorstellung hat für mich in den letzten Wochen eine ganz neue Bedeutung bekommen. In diesen Corona-Krisen-Wochen. 

Ein Freund von mir, Anfang fünfzig, hat sich Mitte März mit dem Corona-Virus infiziert. Gut drei Wochen lang lag er im künstlichen Koma und am Beatmungsgerät. Es war eine sehr schwere Zeit für ihn und seine Familie und auch für uns Freundinnen. Ich habe in diesen Wochen immer wieder dafür gebetet, dass dieser Freund wieder selbstständig atmen kann. Aber das war schwierig. Ich musste lernen: Vom Beatmungsgerät wieder weg zu kommen, das ist gar nicht so einfach. Der Körper muss das Atmen wieder richtig erlernen und einüben. Als die Nachricht kam, dass das langsam wieder geht, war ich ganz schön erleichtert. 

Atmen können, das ist lebensnotwendig. Und Gott, so glaube ich als Christin, schenkt uns Atem und Leben. Schon in der Schöpfungsgeschichte am Anfang der Bibel heißt es: Gott formte den Menschen und blies in seine Nase den Lebensatem (vgl. Genesis / 1 Mose 2,7). Und von Jesus wird erzählt: Er haucht seine Jünger an und sagt zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! (vgl. Johannes-Evangelium 20,22) 

Der Heilige Geist, der jetzt an Pfingsten gefeiert wurde: Er steht für den Atem und die Lebendigkeit, die Gott in uns hineinhaucht. Ich bin so froh, dass mein Studienfreund wieder selbstständig atmen kann. Er ist auf dem Weg der Besserung. Ich bete für all die Kranken, die noch an den Beatmungsgeräten hängen und die das Atmen wieder lernen müssen. Und ich selbst, ich atme in diesen Tagen oft sehr bewusst ein und aus. Spüre den Lebensatem in mir. Und danke dafür, dass ich gesund bin, und für das Leben, das in mir steckt und das mir geschenkt ist.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30993
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