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SWR4 Abendgedanken

2013 hat der Inselstaat Tuvalu für alle seine Bürger Asyl in Neuseeland und in Australien beantragt. Weil der Meeresspiegel kontinuierlich steigt und  zu befürchten ist, dass der Inselstaat untergeht. Das ist nur ein Beispiel, wie sich der Klimawandel unserer Erde auf die Lebensbedingungen auswirkt. Wie es für Menschen nahezu unmöglich wird, in ihrer Heimat zu überleben. Überschwemmungen, Dürren, Bodenerosionen und eben ein steigender Meeresspiegel lassen sie zu Klimaflüchtlingen werden.
Meistens trifft es die Ärmsten, die Menschen, die noch nie viel zum Leben hatten. Die schon immer in Gegenden mit extremen klimatischen Bedingungen gelebt haben.
In den Industriestaaten, wo das meiste CO2 ausgestoßen wird, was unser Klima so folgenschwer verändert,  merken die Menschen davon noch nichts. Zumindest beeinträchtigt es sie nicht. Was für eine große Ungerechtigkeit!
Papst Franziskus spricht in seinem Schreiben „Laudato si“ von einer ökologischen Schuld der Reichen gegenüber den Armen. Diese Schuld muss ausgeglichen werden, sagt Franziskus. Die ärmeren Länder müssen vor den Folgen des Klimawandels  geschützt werden. Und ihnen muss bei ihrer Entwicklung geholfen werden, damit sie die Armut bekämpfen können und dabei umweltfreundlich und nachhaltig vorgehen können.
Papst Franziskus betont, dass das Klima unserer Erde ein gemeinschaftliches Gut ist. Und er fordert, die Erdatmosphäre unter den Schutz der Gemeinschaft  aller Völker der Erde zu stellen. Eine unabhängige Weltbehörde soll über unser Klima wachen. Eine wirklich tolle Idee! Aber ist so eine unabhängige Behörde realistisch, die das Gemeinwohl über die besonderen Interessen der einzelnen Länder stellt? In naher Zukunft? Denn es muss dringend gehandelt werden, das ist den Teilnehmern am 21. Weltklimagipfel sehr bewusst.  
 
Das Klima gehört uns allen, sagt Papst Franziskus, deshalb kann mir das Klima in weit entfernten Gegenden der Erde nicht gleichgültig sein. Es liegt auch an mir, wie es  geschützt werden kann. An meinen Lebensstil: Ob ich verantwortlich einkaufe, also möglichst umweltfreundliche Produkte, die fair produziert werden. Ob ich versuche Energie nicht unnötig zu verbrauchen. Was kann ich lassen oder wenigstens reduzieren. Muss ich mir immer Neues kaufen, kann ich so manches nach einer Reparatur nicht weiter verwenden? Muss ich jedes Stück mit dem Auto fahren, wann brauch ich es überhaupt? Wie gehe ich mit Lebensmitteln um, was esse ich?
Wenn viele, sehr viele  Menschen verantwortungsbewusster an „ihr Klima“ denken im täglichen Leben, dann muss auch nicht ständig die Produktion gesteigert werden. Dann müssen die Regenwäldern nicht massenhaft abgeholzt werden, dann reicht irgendwann regenerative Energie aus.
Dann lässt sich unser Klima vielleicht doch noch retten. 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=20993
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SWR2 Wort zum Tag

Ist es der „Klimawandel“ oder sind es nur „Wetterkapriolen?“ Oder „kippt“ gar das Klima“, wie manche Angst machend sagen. „Klimawandel“ „Wetterkapriolen“?
Ich weiß nicht, was richtig ist. Die Nachrichten und Botschaften verwirren mich mehr als dass sie mich orientieren: Bei uns ein Winter, der keiner ist. Nirgendwo Schnee. Frühlingsboten im Januar. Wenn ich aus dem Fenster schaue, dann scheint der Klimawandel da. Aber reicht das, bei mir aus dem Fenster zu schauen, um zu wissen, wohin das Klima der Erde sich entwickelt? Zur gleichen Zeit hat Los Angeles die kältesten Temperaturen seit 30 Jahren und die Hälfte der USA versinken im Schnee. Und in Teilen Asiens ist es auch kalt wie lange nicht.
Unser Klima ist ein System, das die Erde umspannt, sehr komplex, sensibel und langfristig. Ja mehr noch, unser Klima wird von weit her im Kosmos gemacht. Der größte Faktor fürs Klima ist nicht der Mensch. Sondern die Sonne.
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Ich glaube, es ist Hochmut zu denken, wir wüssten schon genug, um zu berechnen, wie das Klima in 50 Jahren sein wird.
Ich glaube, wir müssen das Klima erst noch verstehen lernen, und deshalb bescheiden und vorsichtig sein mit unseren Urteilen und Rezepten.
Ich bin darum misstrauisch, einfachen Ursachenerklärungen gegenüber. Das CO2 sei schuld. Und was ist mit den anderen Treibhausgasen? Und ihren Wirkungen. Erst recht bin ich misstrauisch gegenüber schnellen Heilrezepten.
Vor allem aber bin ich misstrauisch gegen Angstmache. Angst hilft nicht dauerhaft, sich anders zu verhalten. Angst lähmt. Wer Angst hat flüchtet, oder steckt den Kopf in den Sand oder reagiert über.
Ich will damit nicht sagen: „alles halb so schlimm.“ Wir können ruhig so weiterleben. --Vielleicht kommt es ja noch dramatischer, als wir denken mögen.
Ich will auch nicht sagen: „Der liebe Gott wird es schon richten.“ Das wäre blasphemisch.
Ich habe aber das Gefühl, wir brauchen in dieser Situation eine Mischung aus Bescheidenheit und Mut und Hoffnung: Bescheidenheit, die akzeptiert, dass wir noch nicht wissen, ob Klimawandel und wie er sich entwickeln wird. Darum ist ganz waches Interesse notwendig, bei Wissenschaftlern, bei Ihnen und mir, dafür was vor sich geht. Wir müssen wissen wollen, was unserem Klima gut tut. Mut brauchen wir: Dass wir tun, was wir können, jetzt, den Ausstoß aller Treibhausgase zu verringern. Und Hoffnung. Hoffnung auf Gottes Hilfe. Sie ist seine Erde.
Dass es noch nicht zu spät ist. Dass man etwas tun kann. Dass es sinnvoll ist, bescheiden und mutig zu handeln. https://www.kirche-im-swr.de/?m=561
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SWR3 Worte

06SEP2024
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Viele Christinnen und Christen setzen sich für Klimaschutz ein. Manche begründen das sogar mit der Aussage: „Jesus wäre Klimaaktivist, würde er heute leben." Der württembergische Landesbischof Wilhelm Gohl sieht das so:

„Ich finde es immer schwierig zu sagen, was Jesus wäre. Wenn wir die Frage nach dem Klima weiter sehen als eine Frage der Gerechtigkeit […] dann bin ich der Überzeugung, dass das eine Aufgabe aus unserem christlichen Glauben heraus ist. Und dann hat es natürlich einen Bezug zu Jesus. In diesem Sinn könnte man sagen: Jesus wäre Klimaaktivist. So wie er sich für andere Gerechtigkeitsfragen […] auch eingesetzt hat. Ich finde es aber immer problematisch, wenn man für seine Position sagt: „Aber Jesus wäre das doch auch“ Weil wir das immer wieder auch erlebt haben, dass so was missbraucht wurde und ich viel wichtiger finde, selbstkritisch zu sein. Jesus stellt immer wieder auch meine Position, mein Denken in Frage.

Landesbischof Wilhelm Gohl, „Angst ist immer ein schlechter Ratgeber“ – Interview auf der Homepage der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, https://www.elk-wue.de/news/2024/18072024-landesbischof-gohl-interview-zum-klimaschutz (abgerufen am 16.8.2024)

https://www.kirche-im-swr.de/?m=40548
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Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

15MAI2024
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Vor zwei Wochen ging‘s in meinem Blumenladen um die Heilige des heutigen Tages. Genau genommen wurde vor ihr gewarnt. „Warten Sie mal lieber noch ein bisschen, bevor sie Kräuter auf den Balkon setzen“, hat die Verkäuferin gesagt. „Am besten bis zur kalten Sophie!“ Heute, am 15. Mai, ist endlich dieser Tag: der Tag der heiligen Sophie. Glückwunsch übrigens allen, die so heißen, zum Namenstag!

Der Gedenktag der heiligen Sophie ist der letzte der so genannten Eisheiligen. Das sind traditionell die Tage, an denen es noch mal richtig kalt werden kann in unseren Breiten. Danach verabschiedet sich der Winter üblicherweise endgültig – und ich kann meine Kräutertöpfe endlich auf den Balkon stellen, ohne Angst haben zu müssen, dass sie erfrieren.

Ich freu mich auf die Kräuter auf meinem Balkon. Und überhaupt darauf, dass es jetzt im Mai endgültig wärmer wird. Es gab ja noch einige kalte Tage in den letzten Wochen. Und manchen hat das dazu gebracht zu vermuten: Mit dem Klimawandel kann es dann ja doch nicht so schlimm sein. „Die reden von Klimaerwärmung, und ich muss hier noch mal die Heizung anwerfen“, das konnte ich oft im Internet lesen. Aber das ist natürlich kein Argument: Wetter ist nicht gleich Klima. Und die durchschnittlichen Temperaturen steigen eben trotz des gefühlten Spätwinters im Frühjahr. Die Wissenschaft ist da leider glasklar: Die Klimakrise ist längst da. Und tatsächlich gab‘s in den letzten Wochen ja schon wieder furchtbare Überschwemmungen: In Kenia und in Brasilien sind Hunderte Menschen ums Leben gekommen.

Für mich ist das wärmere Wetter nach den Eisheiligen deswegen auch eine Einladung: In meinem kleinen Bereich will ich tun, was ich tun kann für mehr Klimaschutz! Noch mehr als sonst bin ich jetzt zu Fuß und mit dem Fahrrad unterwegs. Und auf meinen Balkon: Da wachsen nicht nur wieder Petersilie und Schnittlauch. Sondern auch alle möglichen Blütenpflanzen, die Wespen und Bienen anlocken. All das macht meine Stadt ein bisschen grüner und ein bisschen klima- und schöpfungsfreundlicher.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39894
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SWR3 Worte

15MRZ2024
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Heute vor 5 Jahren ist der globale Klima-Streik der Bewegung „Fridays for future“ organisiert worden. Luisa Neubauer gehört auch dazu. Sie rät:

Richte dein Handeln nicht danach aus, dass es Männern in Machtpositionen gefällt. Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass Menschen von jedem Geschlecht und in jeder Generation dazu fähig sind, die tollsten Beiträge zu leisten, dass es eine gerechtere Welt gibt. (…) Lasst euch nicht aufhalten. Wir haben all die guten Argumente und haben überhaupt keinen Grund, uns unsere Rechte, Freiheit, Perspektiven oder Zukunft nehmen zu lassen.

 

Quelle:

Neubauer, Luisa: Luisa Neubauer über ihren Glauben: „Lasst und die Kirche nicht im Dorf lassen“. Von Oliver Marquart. Online unter:

 https://www.sonntagsblatt.de/artikel/glaube/luisa-neubauer-christlicher-glaube

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39490
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SWR4 Sonntags-/Feiertagsgedanken

Ein Meter. Nichts Besonderes eigentlich. Ein Meter, der reicht mir gerade bis zum Hosenbund. Wenn  jedoch der Wasserspiegel der Weltmeere um diesen einen Meter ansteigt, dann geht es um mehr als nasse Hosen. Rund 150 Millionen Menschen leben heute in Gegenden, die weniger als einen Meter über dem Meeresspiegel liegen. Den allermeisten fehlt das Geld, um sich zu schützen. Gewaltige Dämme und Sperrwerke, wie man sie in den Niederlanden sehen kann, wären in Ostasien unbezahlbar. Ein Anstieg der Meere könnte also bis zu 150 Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertreiben. Die Veränderung des weltweiten Klimas macht das immer wahrscheinlich. Flüchtlingsströme, die wir derzeit in Europa erleben sind womöglich nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen kann. Überall auf der Welt.

Es ist aber nicht die Sorge vor neuen Flüchtlingen, die in diesen Tagen Christen und Christinnen auf die Straßen treibt. „Geht doch“. Unter diesem Motto pilgern zur Zeit Tausende Menschen quer durch Deutschland. Manche nur für einen Tag, andere auch eine ganze Woche und länger. Druck wollen sie machen. Druck auf die Mächtigen dieser Welt. In drei Wochen treffen die sich nämlich beim Weltklimagipfel in Paris. Druck, endlich ernst zu machen mit dem Kampf gegen den Klimawandel. Keine dehnbaren Erklärungen mehr, die keinem wehtun. Stattdessen konkrete Schritte.

Vor 32 Jahren haben die christlichen Kirchen der Welt sich schon mal gemeinsam auf einen Weg gemacht. Sie haben Ziele formuliert, die nicht nur Christen und Christinnen auf den Nägeln brennen. Frieden, Gerechtigkeit, die Bewahrung der Schöpfung. Wenn wirklich Millionen Menschen ihre Heimat verlassen müssen, dann wird das nicht ohne heftige Konflikte gehen. Der Klimawandel, von uns wesentlich mit verursacht, bedroht also auch den Frieden. Doch der Klimawandel ist auch zutiefst ungerecht. Ansteigende Meere bedrohen eben nicht so sehr die Menschen im reichen Amsterdam oder in Hamburg, sondern in Länder wie Bangladesch, den Philippinen oder auf den Südseeinseln. Es sind die Armen, die am meisten leiden, wie so oft. Der Pilgerweg für eine andere Klimapolitik ist auch ein Weg für mehr Gerechtigkeit. Klima-Gerechtigkeit für jene, die die drohende Katastrophe nicht verursacht haben, die aber am meisten darunter leiden.

Teil 2:

Fast 1500 Kilometer werden es am Ende sein, von Flensburg bis zur Weltklimakonferenz in Paris. Sie beginnt Ende des Monats. Rund 20.000 Menschen, so hoffen die Organisatoren der Kirchen, werden dabei mitgehen. Die meisten in kleinen Etappen, eine Handvoll auch den ganzen Weg. Seit dem 12. September sind sie schon unterwegs. Heute werden sie auch bei uns in Kaiserslautern Station machen. Doch was treibt die Teilnehmer? Meinen Kollegen Christoph, der ein Stück des Weges mitgehen wird, habe ich genau danach gefragt. „Ich möchte ein Zeichen setzen für mehr Klimagerechtigkeit. Das geht aber nur, wenn wir auch unsere Wirtschafts- und Lebensweise ändern: Weniger konsumieren und dafür besser“, sagt er mir.  Der Appell der Pilgernden richtet sich also nicht nur an die Politiker in Paris. Er geht jeden an. Klimagerechtigkeit, die fängt genau genommen an meiner Haustür an. Es ist nämlich  meine Entscheidung, ob ich wieder mal das Auto nehme, oder ob es nicht auch mit dem Fahrrad geht. Es ist meine Entscheidung, ob ich aus Bequemlichkeit fliege, obwohl ich mit der Bahn fahren könnte. Es ist meine Entscheidung, wie aufwändig ich lebe. Ob es immer die neuesten Klamotten sein müssen, oder ob ich einmal etwas Hochwertiges kaufe, das dann aber länger hält. Weniger und dafür besser, wie mein Kollege Christoph es ausdrückt. Eigentlich weiß ich sehr genau, dass ich anders leben müsste. Dass ich selber viel mehr für die weltweite  Klimagerechtigkeit tun könnte. Doch ich merke leider auch, wie schwer mir das fällt. Weil es so bequem ist. Weil mir mein Hemd eben immer näher ist als das des Hungerlöhners in Bangladesch.

Und dennoch: Gerade weil ich das weiß, kann ich es ändern. Verändern fängt ja immer zuerst im Kopf und im Herzen an. Und dann kommt irgendwann ein erster Schritt. Erst einer und dann noch einer. Und vielleicht wird daraus dann ein ganz neuer Weg. Im besten Fall einer, der zu mehr Gerechtigkeit für alle führt. Mein Kollege Christoph und all die vielen Andern sind ihn schon mal ein Stück voraus gegangen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=20751
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Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

Dieser Monat Juni war eine richtig gute Zeit für den Umwelt- und Klimaschutz, finde ich. Da war das Ergebnis der G 7-Konferenz vor drei Wochen in Elmau: Sogar Greenpeace hat gesagt: Das ist wirklich mal ein Erfolg! Sieben führende Industrieländer haben sich verpflichtet, aus der klimaschädlichen Verbrennung von Kohle, Öl und Gas auszusteigen, sie wollen ihre Energieversorgung radikal umbauen. Und letzte Woche: Da hat Papst Franziskus eine Enzyklika zum Thema Umwelt herausgegeben. 

Ich hab mich über beides richtig gefreut: über den Klima-Erfolg in Elmau und über diese Klima-Enzyklika von Papst Franziskus. Mir zeigt das: Es tut sich richtig was beim Klimaschutz. Ganz oben ist das Thema angekommen. Und das ist natürlich gut so. Denn mittlerweile hat der weltweite Klimawandel ja auch Auswirkungen auf alles, was Politik und Kirche beschäftigt: Er sorgt für Hungersnöte, Flucht und Katastrophen auf dieser Welt. Und deshalb ist es wichtig, dass die G 7 und der Papst das Thema ganz hoch hängen. 

Aber mich freut das auch, weil ich glaube: Das Thema ist deswegen so weit oben angekommen, weil viele, viele Menschen weiter unten sich dafür einsetzen. Es gibt ja wirklich eine Menge Leute, die sich für den Umwelt- und Klimaschutz engagieren. Die ihre Freizeit dafür einsetzen. Sie machen in Umweltverbänden wie Greenpeace mit. Sie haben in den letzten Monaten Petitionen im Internet geschrieben, Emails an Minister verschickt und auf den Straßen demonstriert. Wenn es diese vielen engagierten Leute nicht gäbe: Ich weiß nicht, ob der Juni ein so erfolgreicher Klimaschutz-Monat geworden wäre. 

Und mich inspirieren diese viele engagierten Menschen. Ich unterschreibe auch Petitionen im Internet. Und ich versuche, mit meinem kleinen Handeln das Klima zu schonen: indem ich jetzt im Sommer erst recht viel Fahrrad fahre. Oder mit dem Zug in den Urlaub. Ich glaube: Wenn viele Menschen sich weiter für den Klimaschutz engagieren – dann wird dieser Juni bestimmt nicht der letzte Monat bleiben, der eine richtig gute Zeit war für den Klimaschutz.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=20024
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Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

06MRZ2023
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Was genieße ich in diesen Wochen die ersten Vorboten des Frühlings: die Amseln, die in den Bäumen ihre Lieder schmettern. Die Krokusse auf den Wiesen. Und das erste zarte Grün an den Bäumen. Ich find‘s wunderbar, wenn die Natur jetzt im März wieder zum Leben erwacht. Und meine Lust an der Natur und an der Schöpfung macht es mir leichter, auch etwas zu tun für diese Natur und meine Mitgeschöpfe.

Jetzt im Frühling ist auch Fastenzeit. Und eine große Fastenaktion der Kirchen ist mittlerweile das so genannte „Klimafasten“. Das regt dazu an, in den Wochen bis Ostern das Klima und die Schöpfung besonders zu schützen. Achtsam mit der Natur und unseren Mitgeschöpfen umzugehen.

In dieser zweiten Fastenwoche zum Beispiel geht es beim Klimafasten um die Dinge, die wir einkaufen und verbrauchen. Also achte ich in diesen Tagen besonders darauf, Produkte in meinem Einkaufswagen zu legen, die nicht zu viel Verpackung haben und nicht zu weite Anfahrtswege haben. Und ich werde mir diese Woche auch einen ausgiebigen Einkauf auf dem Mainzer Markt gönnen. Bei meinem Bio-Bauern aus der Region. Gemüse und Obst, das nicht aus fernen Ländern angeliefert wird, sondern gerade bei uns zu haben ist, Chinakohl und Champignons zum Beispiel, Karotten und Kürbis, Äpfel und Feldsalat.

Wenn Obst und Gemüse ökologisch angebaut ist, hilft das auch der Natur, den Vögeln, Insekten und allen Pflanzen. Auf Spritzmittel und Kunstdünger verzichtet mein Bio-Bauer, und deswegen fühlen sich Käfer, Spinnen und Regenwürmer auf seinen Feldern besonders wohl – und mit ihnen auch Amseln und Schmetterlinge. Es gibt mehr Artenvielfalt beim Bio-Landbau. Und das Klima profitiert auch.

Frühling und Klimafasten passen für mich einfach gut zusammen. Ich genieße es, dass die Schöpfung jetzt im März wieder neu erwacht. Und ich genieße es, ein bisschen dazu beitragen zu können, dass es der Schöpfung gut geht.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=37233
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SWR3 Worte

30JAN2023
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Der Politiker Heinrich Strößenreuther kann die Wut der Klima-Aktivisten verstehen. Um konkret etwas beim Klimaschutz zu verändern hat er eine eigene Idee. Er sagt:

Tretet in die Parteien ein! Wir haben keine Partei, deren Klimapolitik auf 1,5-Grad-Kurs ist (…). Wo immer in Parteien über Posten, Delegierte, Vorsitzende, entschieden wird, muss Klimaschutz als Thema ganz nach vorne. Bei solchen Abstimmungen kann man Einfluss nehmen. Die politischen Eliten dürfen lernen, dass Unglaubwürdigkeit und Poltern gegen Klimapolitik durch die Wähler bestraft wird.

 

Quelle: Wir werden keine zweite Chance bekommen. CDU-Politiker Strößenreuther über Protest der „Letzten Generation“, Online auf Chrismon.de. Link: https://chrismon.evangelisch.de/artikel/2022/53351/cdu-politiker-stroessenreuther-ueber-protest-der-letzen-generation

https://www.kirche-im-swr.de/?m=37005
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SWR4 Abendgedanken

27APR2020
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Ich habe ein neues Wort gelernt: Klimaneutral. Das bedeutet: So zu leben, dass ich dem Klima nicht schade. Ein einfaches Beispiel: Ich entlaste das Klima und verzichte auf Flugreisen. Wenn ich aber nicht anders kann und fliegen muss, belaste ich damit die Atmosphäre. Wenn ich dann etwas Geld an eine Organisation bezahle, die für mich Bäume pflanzt, kann ich es ausgleichen. So lebe ich klimaneutral. 

Aber es geht nicht nur um einzelne Menschen. Auch die Kirchen wollen jetzt klimaneutral werden. Der Papst hat in seinem Rundschreiben Laudato si` betont: Die Umwelt ist ein Geschenk Gottes. Die Erde ist unser gemeinsames Erbe, dessen Früchte allen zugutekommen sollen. Er stellt klar: Manche Menschen werden vielleicht reich damit, wenn sie die Natur zerstören. Aber für uns und unsere Nachkommen geht damit Lebensqualität und Zukunft verloren. Das Schreiben endet mit einem Gebet, in dem es heißt: Heile unser Leben, damit wir Beschützer der Welt sind und nicht Räuber, damit wir Schönheit säen und nicht Verseuchung und Zerstörung. 

Diesen Worten sollen nun Taten folgen. Die Erzdiözese Freiburg und die evangelische Landeskirche in Baden haben sich ein Ziel gesetzt: Sie werden klimaneutral. Nun überlegen beide Kirchen, wie das gelingen kann. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen zum Beispiel besser mit dem Fahrrad oder mit der Bahn zur Arbeit als mit dem Auto. Das kann die Kirche als Arbeitgeber fördern, wenn sie zum Beispiel ein Jobticket für die Straßenbahn anbietet. Und überall wo Menschen unter dem Dach der Kirche zusammen kochen und essen, z.B. in Tagungshäusern, sollen sie das Essen fair und regional einkaufen. Nicht zu vergessen: Auf den Dächern von Kirchen und Pfarrhäusern findet sich oft noch Platz für Solarzellen. Viele kleine Schritte für den Wandel, egal ob am Bodensee oder im Odenwald. Und wer noch Ideen einbringen will, kann das im Internet tun: auf www.meine-klimakirche.de

Der Klimawandel fordert uns alle heraus. Da helfen mir diese Beispiele, die zeigen: es geht. Darum hoffe ich, dass das Beispiel der Kirche Schule macht. Ich finde es klasse, wenn Vereine, Kirchen und viele Gruppen sich ehrgeizige Ziele setzen und voranschreiten. Wenn viele mitmachen und die Umwelt schützen. Ich wäre jedenfalls stolz, wenn ich in ein paar Jahren sagen kann: 2020 ist es losgegangen und jetzt leben wir klimaneutral.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30739
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