SWR3 Worte

05SEP2024
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Mit dem Wort „Sünde“ verbinden wir fast automatisch, dass jemand etwas Falsches oder Böses getan hat. Das ist nicht unbedingt verkehrt, meint der Theologe Thorsten Dietz, aber Sünde kann eben auch mehr sein: Nämlich alles, was dazu beiträgt, dass wir unser Leben verpassen und unsere Begabungen nicht leben:

„Nicht nur der über die Stränge schlagende Mensch ist der Sünder: Mutlosigkeit, Rückzug, Einigelung sind ebenso Formen, das wahre Leben zu verpassen. […] Es ist eine ungeheure Tragödie, wie viel menschliches Potenzial in dieser Welt ungenutzt bleibt, wie viel Träume ungelebt, wie viele Wünsche unausgesprochen. So von Sünde zu reden heißt, Menschen nicht kleinzumachen, sondern sie an ihre wahre Größe zu erinnern; sie nicht zu entehren, sondern ihnen ihre Würde als Ebenbild Gottes zurückzugeben; sich nicht der Empörung über ich Versagen hinzugeben, sondern der Hoffnung auf ihre wirkliche Entfaltung.“

Thorsten Dietz, Sünde. Was Menschen heute von Gott trennt

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