SWR3 Gedanken

16JUL2024
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Einmal mit dem Schiff die norwegische Küste entlangfahren bis hinauf über den Polarkreis. Eine Traumreise. Wie oft hat mein Vater davon gesprochen. Ich weiß, es war einer seiner Lebensträume. Nur erfüllt hat er ihn sich nie. Vor ein paar Jahren ist er dann gestorben. Seinen Traum, den hat er quasi mit ins Grab genommen.

Ich bin sicher, dass jeder Mensch Träume hat. Manche klein und leicht zu erfüllen. Andere nur mit großem Aufwand. Aber wie oft schieben wir die einfach beiseite? Ich kenne das ja auch von mir. Klar, es gibt immer Gründe, warum etwas gerade jetzt nicht geht. Weil ich den Aufwand scheue. Weil ich gerade keine Zeit oder kein Geld dafür habe. Weil ich zu jung, zu alt, oder was auch immer bin. Wie viele Lebensträume verkümmern so aber irgendwann? Bleiben am Ende ungelebt.

Aber was hindert mich, zumindest darauf hinzuarbeiten? Nicht nur davon zu träumen, sondern konkret was dafür zu tun. Auch wenn das im Moment vielleicht verrückt erscheinen mag. Und wenn am Ende dann doch nichts daraus wird – dann hab ich es immerhin versucht.

Die Reise jedenfalls, die mein Vater nie gemacht hat, die möchte ich noch machen. Ein bisschen wohl auch in Erinnerung an ihn. Und ich will damit nicht warten, so wie er. Bis es irgendwann vielleicht wirklich zu spät ist.

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