SWR3 Gedanken

29JUN2024
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Heute vor fünf Jahren ist meine Freundin Gudrun gestorben. Sie war damals nicht jung, aber auch nicht alt. Ihr Tod kam sehr überraschend. Für ihren Mann, ihre Töchter, Schwiegersöhne und Enkel hat der Tod eine riesengroße Lücke gerissen. Diese Lücke ist auch heute noch da. Gudrun fehlt ihnen bei jedem Fest. An jedem Tag. Anders als vor fünf Jahren. Aber immer noch sehr.

Ich denke auch oft an sie. Manche Dinge bei mir Zuhause erinnern mich an Gudrun und wenn ich ihren Mann sehe, dann ist sie gedanklich automatisch auch dabei. Am Todestag ist das nochmal anders präsent als an anderen Tagen. Das ist, finde ich, bei allen Verstorbenen so. Meiner Oma und meinem Opa stelle ich am Todestag gerne Blumen aufs Grab. Zum Todestag meiner Oma schenke ich zusätzlich meiner Mama einen Blumenstrauß.

An Gudruns Todestag, versuche ich Kontakt mit ihrem Mann zu haben. Wir sind dann zusammen traurig. Aber wir denken auch an die schönen, lustigen, unbeschwerten Momente mit ihr.

Ich glaube, dass die Verstorbenen bei Gott sind. Und dass es ihnen da gut geht. Das steht so auch in der Bibel. Paulus hat diesen Satz aufgeschrieben: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.“

Mir hilft das besser, mit dem Tod von geliebten Menschen umzugehen. Dass ich weiß, dass sie immer von Gott geliebt werden. Es ihnen gut geht. Daran denke ich nicht nur am Todestag, sondern jeden Tag.  

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