Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

22JUN2024
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Morgen Abend laufen sie wieder auf – die Stars der deutschen Nationalelf. Wo ich das Spiel schaue, weiß ich noch nicht. Aber mitfiebern werde ich schon. Wenn ich den Profis zuschaue – vor allem den ganz jungen Spielern wie Jamal Musiala oder Florian Wirtz – dann denke ich manchmal, dass es noch gar so nicht lange her ist, dass die als kleine Knirpse mit der F-Jugend oder den Bambinis auf dem Platz standen. Oft bei lokalen Clubs in ihrem Dorf oder Stadtteil, die niemand groß kennt.

Dass die Jungs jetzt in der Nationalmannschaft kicken, ist also auch denen zu verdanken, die sie damals trainiert und ihnen die Grundlagen beigebracht haben – vor allem aber: die ihnen den Spaß am Fußball vermitteln haben.

Darum geht es – jenseits vom großen Kommerz – im normalen Vereinssport ja Gott sei Dank vor allem: um Teamgeist und Spielfreude. Manchmal muss man zu ehrgeizigen Eltern am Spielfeldrand auch beim Dorfclub daran erinnern: Es ist sind nur Kinder. Es ist nur ein Spiel. Und alle hier machen das ehrenamtlich.

Ich finde es bemerkenswert, wenn Leute Woche für Woche, Monat für Monat, Wochenende für Wochenende als ehrenamtliche Trainerinnen und Trainer auf dem Platz sind, für die Jungs – und natürlich auch die Mädels –, die heute bei den Jüngsten spielen. Egal, ob die das Potenzial für eine große Karriere haben oder einfach Freude am Spiel und an der Gemeinschaft.

Wie großartig, dass überall so viele Menschen ihre Zeit, aber auch ihre Kompetenz, ihre Kraft, Nerven und Geduld einsetzen, um Kindern und Jugendlichen diese Erfahrung zu ermöglichen. Natürlich nicht nur als Trainerinnen und Trainer. Um den Spielbetrieb und einen Verein am Laufen zu halten, braucht es ja auch Leute, die sich als Schiris ausbilden lassen, die die Vereinskasse führen, die Trikots waschen und – vielleicht auch dieses Wochenende wieder – beim Vereinsfest die Bierbänke aufbauen und die Pommes braten. Ohne jede Menge ehrenamtliche Arbeit ist das alles jedenfalls nicht möglich. Und jede und jede ist mit seinen und ihren Fähigkeiten gefragt: Seid füreinander da, ruft übrigens schon der erste 1. Petrusbrief in der Bibel auf, mehr noch: Dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er erhalten hat.

Ja, ob etwas geht oder nicht, liegt auch an unserem Engagement. Und falls Sport so gar nicht ihr Ding ist, Sie aber trotzdem auch nur ein bisschen Zeit erübrigen können: Der Naturschutzbund vor Ort, der Tafelladen in ihrer Stadt, der Besuchsdienstkreis ihrer Kirchengemeinde oder der Ortsverein ihrer Lieblingspartei wartet schon auf Sie!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=40123
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