SWR3 Gedanken

31MAI2024
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Die Luft vibriert. Der Boden auch. Nebel. Schwarzlicht. Scheinwerfer. Beat und Bass. Und ich mittendrin! Ich tanze. Springe. Bewege Arme und Beine. Lasse alles aus mir heraus. „Abzappeln“, nennt es ein Freund von mir, wenn du alles um Dich herum vergisst und mit der Musik und dem Raum eins wirst. Das sind die Momente in meinem Leben, in denen ich ganz und gar davon überzeugt bin, dass es einen Gott gibt. Weil ich dann mit Körper und Geist, mit meinen Ohren und bis in die Fingerspitzen spüre, dass Gott bei mir und sogar in mir ist.

Ob zu elektronischer Musik, zu Schlagerhits oder den aktuellen Charts: Beim Tanzen fühle ich mich froh und frei. Ja, tanzen ist Befreiung, von allem, was mir gerade zu schwer ist. Zeit spielt keine Rolle. Alltagszwänge und Sorgen sind passé.

Tanzen ist heilig - geradezu göttlich.

Naheliegend also in Kirchen zu tanzen. Heiliges Tun mit Heiligem Ort verbinden. In meiner Kirchengemeinde haben wir das neulich gemacht: wir haben zu einem Kirchenrave eingeladen. Mit DJ auf der Empore und Lichtershow. Unser großes goldenes Kreuz wurde angestrahlt und der Bass dröhnte durch den gesamten Raum.

Und eines ist sicher: Gott war da. Ich weiß nicht, ob alle Tanzenden Gott so gespürt haben, wie ich. Aber ich habe geschlossene Augen gesehen, wildeste Bewegungen, Lachen und Staunen.

So viele Menschen, die ihre ganze Energie in Gemeinschaft, Frieden und Freude rausgelassen haben. Ein echt heiliger Rave!

Wo, wenn nicht hier, könnte Gott sein?!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39988
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