SWR3 Worte

01JUN2024
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

Anke Keil ist Trauerbegleiterin. Vielleicht gerade deswegen weiß sie auch, was Menschen Hoffnung gibt. Sie schreibt:   

„Wir Menschen haben die interessante Fähigkeit, alles auf uns zu beziehen. (…)
Wir können alle möglichen oder unerwarteten Begegnungen in der Natur oder im Alltag mit einem inneren Sinn verbinden, der nur für uns persönlich Gültigkeit hat, zugleich aber sehr wirksam ist und uns Halt gibt (…).
Die plötzlich durchscheinenden Sonnenstrahlen bestätigen dann die Entscheidung, die ich eben gefällt habe. Im vorbeihopsenden Eichhörnchen (…)
oder auch den fallenden Blättern erlebe ich einen Gruß meiner Verstorbenen. Und dass das alles auch vielleicht naturwissenschaftlich erklärbar ist, muss dem Wunder keinen Abbruch tun, finde ich.
Wie schön, dass in diesem Sinn heute Morgen nach einer elenden, schlafarmen Nacht um Viertel vor sechs ein Vogel nur für mich gesungen hat.“ 

In: Maria Gondolf (Hg.), Wie ein Lied in dunkler Nacht – Texte von Hoffnung und Zuversicht. Vier Türme Verlag 2019, S. 98-99.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39955
weiterlesen...