SWR3 Worte

30MAI2024
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Johann Hinrich Claussen ist als Kulturmensch immer nah am Puls der Zeit.

Zum Revival des Wortes Demut ist ihm der Satz einer Freundin eingefallen:

 

„Demut ist, wenn man sich klein fühlt, ohne sich zu schämen.“

 

Und Claussen ergänzt:

„In der Demut nehme ich Abschied von allzu großen und leuchtenden Selbstbildern und nehme meine Grenzen, Schwächen und Fehler an.

So kann ich mir selbst gerecht werden und zugleich anderen fair begegnen.

Und außerdem überwindet Demut die Scham. Denn während ich mich in der Beschämung mit den Augen anderer betrachte, schaue ich mich in der Demut selbst an – so wie ich halt bin.

Manchmal gelingt es mir sogar, mich dabei aus der Perspektive Gottes anzuschauen:

als einen kleinen, fehlerhaften Menschen, dem aber eine Würde und eine Bestimmung geschenkt wurden.“

 

JH Claussen, Kampf gegen Negativklischees, in: zeitzeichen. Evangelische Kommentare zu Religion und Gesellschaft Nr. 3, 2024, S. 31

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