SWR3 Gedanken

20MAI2024
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Es ist genial am See zu sitzen und sich die Sonne auf den Pelz scheinen zu lassen. Und ein besonders herrliches Gefühl ist es, wenn du nach einer längeren Schwimmeinheit fröstelnd aus dem Wasser kommst und dich von der Sonne trocknen lässt. Wie sich dann die Wärme langsam im ganzen Körper ausbreitet.

Auch wenn es ausgeflippt klingt: so ähnlich hat es sich bei mir angefühlt, als ich mal Gott gespürt habe. Ich war ein Teenager und hab das mit dem Beten ausprobiert. Irgendwann, als ich mich mit Gott unterhalten hab und still geworden bin, ist was völlig Unerwartetes passiert:

Es hat sich wie ein warmer Strom angefühlt, der sich langsam durch meinen Körper ausgebreitet hat - vom kleinen Zeh bis zur Haarspitze. Ganz ähnlich wie dieses Sonnenbad. Nur das noch was dazugekommen ist: Auf einmal waren meine Sorgen wie weggepustet und da war dieses Gefühl, als hätte mir gerade jemand sein Strandhaus geschenkt und mir gesagt, dass alle Kriege für immer vorbei sind.

So ähnlich muss es auch damals an Pfingsten gewesen sein. Bei den Jüngerinnen und Jüngern von Jesus. Die wurden auch von einer Art Wärme oder Feuer ergriffen und waren auf einmal total euphorisch. So euphorisch, dass die Leute erstmal gedacht haben, sie hätten zu viel Wein getrunken.

Ich glaube man kann Gott überall treffen: beim Sport, wenn man verliebt ist, oder wenn ich am See sitze. Und ich bin überzeugt: Wo Menschen auf Gott treffen, passiert was Besonderes. Manchmal ist es eine unerklärliche innere Freude, oder du merkst wie eine Kraft dich hochzieht, dich mutiger macht und dich wieder mehr fühlen lässt. Klar, das erlebt man nicht alle Tage, aber wenn, dann ist es wie Pfingsten, Ostern und Weihnachten zusammen.

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