SWR3 Gedanken

19MAI2024
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Jeden Morgen radle ich an diesem Plakat vorbei. Man kann es nicht übersehen. Es ist knallblau, hat die Größe eines Bauzauns und in Riesenbuchstaben steht drauf:

Kommt zum Pfingstfest. Gutes Essen, Musik und Freiluftkegeln.

Zum Stichwort „Pfingstfest“ fällt mir noch was anderes ein: Ich denke dran, wie die Freunde von Jesus vor zig Jahren zum ersten Mal den sogenannten „Heiligen Geist“ erlebt haben. Das muss auch ein echtes Fest gewesen sein!

Nur hat das zunächst nicht so Fest-mäßig angefangen. Die Stimmung war erstmal im Keller. Denn die Jüngerinnen und Jünger haben sich ängstlich eingeschlossen, in einem Haus irgendwo in Jerusalem. Keiner weiß, wie es weitergehen soll. Erst stirbt Jesus elendig und dann taucht er doch immer wieder auf. Als Auferstandener. Und dann verabschiedet er sich endgültig. Klar, dass da alle erstmal verunsichert sind.

Aber an Pfingsten ändert sich von jetzt auf gleich alles, und ein Fest beginnt. Auf einmal kommt so eine Art Sturm auf, der die Jünger so richtig wachrüttelt. Wie auch immer das genau passiert ist… laut Bibel war das der Heilige Geist. Aus den ängstlichen Jüngern werden mutige. Und zwar so richtig. Denn sie rennen wie selbstverständlich auf die Straße und erzählen allen, was sie Geniales mit Gott erlebt haben. Sie sind euphorisch und verstehen sich selbst mit Fremden eins zu eins.

Ob es bei dem Pfingstfest, was da an meinem Radweg groß beworben wird, heute auch so zugeht? Vielleicht ähnlich: Im besten Fall verstehen sich da die Leute auch - egal ob von hier oder aus einem anderen Land. Und begeisterte Gesichter gibt es bestimmt auch: Dass man zusammen ist, dass man friedlich und ausgelassen ist und dann natürlich noch die Musik.

Und noch was haben das Pfingstfest von damals und das von heute in meiner Stadt gemeinsam: dass da ein richtig guter Geist weht, wenn Leute es hinkriegen  zusammen was Gutes für alle zu schaffen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=39904
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