SWR4 Abendgedanken BW

Am kommenden Sonntag beginnt dasneue Jahr -  nicht erschrecken, bis Silvester sind es schon noch ein paar Wochen! Aber am kommenden Sonntag, am 1. Advent beginnt für Christen das neue Kirchenjahr. Im Kirchenjahr hat jeder Tag seine festgelegte Bedeutung, besonders wichtig ist der Sonntag.
Und die christlichen Feste sind die Höhepunkte des Kirchenjahres.
Weihnachten, Epiphanie, bekannter unter dem „Fest der Heiligen Drei Könige", Ostern und Pfingsten das sind die wichtigsten. Es sind die christlichen Feste, die auch unserem Kalenderjahr seine Struktur geben. Auch wenn vielen Menschen der christliche Sinn dieser Feiertage nichts mehr bedeutet, odersie nicht so genau darüber Bescheid wissen.
Ohne diese Feste hätte das Jahr keine Höhepunkte. Und deshalb feiern auch Nichtchristen besonders Weihnachten so gern. Weil es ein so glänzendes Fest ist, ein Fest, das Freude bringen soll. Und das nicht zuletzt die Menschen einander näherbringt, (näher als sonst im Jahr.) Deshalb ist es für viele ein Fest voller Gefühle. Doch bevor die Christen Weihnachten feiern gibt es erst maldie vierwöchige Adventszeit. Die Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Es gibt sie seit dem 12. Jahrhundert. Aber von derAdventszeit wird heute in großen Teilen unserer Gesellschaft gar nicht mehr gesprochen, allenfalls von Vorweihnachtszeit. Doch wann die beginnt oder aufhört ist nicht so ganz klar. In dieser Vorweihnachtszeit werden oft schon alle weihnachtlichen Register gezogen, besonders in den Großstädten. Alles erstrahlt in hellem Licht, Krippen stehen vollständig aufgebaut, also mit dem Jesuskind. Die alten Weihnachtslieder „Stille Nacht" oder „Oh du fröhliche..." erklingen schon Ende November. Und es finden Weihnachtfeiern mit großen Festessen statt. Die Weihnachtszeit beginnt aber erst am 24. Dezember!  Und kein Wunder, nach so einer langen sogenannten „Vorweihnachtszeit", hat dann so mancher schon genug.
Der Advent sei für einen Teil unserer Gesellschaft „eine ausgefallene Jahreszeit" - habe ich gelesen. Vielen Menschen sei dasGespür dafür verloren gegangen, dass Feste eine bestimmte Zeit und auch eine bestimmte Vorbereitungszeit haben. Und nur, wenn diese eingehalten wird, werden sie auch echte Höhepunkte im Laufe des Jahres. Wenn der Advent ausfällt, die Zeit vor Weihnachten ihren Sinn und ihre Besinnlichkeit verliert, dann geht auchdem Weihnachtsfest etwas verloren. Ich möchte mir den Advent nicht nehmen lassen.
Ich kann ihn zu Hause in der Familie so gestalten, dass er spürbar wird.
Kann ein Adventskonzert oder einen Adventsgottesdienst besuchen.
Oder mich einfach in eine Kirche setzen, dort zur Ruhe kommen und vielleicht auf den Adventskranz schauen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=11953
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