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SWR3 Worte

26APR2020
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Segensworte  von Klaudia Busch:

 

Gott helfe dir, deine verwirrten Gefühle und verworrenen Gedanken zu entwirren, dass sie klar werden und du den Weg der Heilung siehst.

Gott stärke dich, wenn Angst dich lähmt und du aufgeben willst, weil der Weg zu beschwerlich ist.

Gott schenke dir erholsamen Schlaf, wenn Schmerzen dich quälen und Sorgen dich belasten.

Gott gebe dir Frieden, dass die Unruhe in deinem Herzen sich wandelt in Zuversicht und Hoffnung.

Gott wecke in dir neue Lebensenergie, dass aus der Tiefe deiner Seele heilende Kräfte sich entfalten.

Gott schicke dir Menschen, die dir helfen, dich trösten und eine Atmosphäre schaffen, in der du dich wohlfühlen und erholen kannst.

(Gott lehre dich, dass du lernst deine Grenzen anzunehmen, einfühlsam mit dir umzugehen und dich nicht zu überfordern.)

So segne dich Gott mit seiner heilig – heilenden Kraft.

 

Quelle: Klaudia Busch: Ich schenke dir ein Segenswort. Kawohl Verlag 2012, S.29.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30793
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SWR3 Worte

07MRZ2020
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Der Autor David Whitehouse beschreibt in einem seiner Romane was Liebe für die geistig behinderte Rosa ist:

 

[...]…ein Gefühl, das nicht einfach so kam und wieder ging, sie wuchs nicht und sie ließ auch nicht nach. Man verliebte sich nicht und man entliebte sich nicht. Liebe, das war der Schlupfwinkel, den sie in der Achselhöhle der Mutter fand, Liebe war, wenn der Käse auf einer Ofenkartoffel schmolz, und die Art, wie der HundBert (...) ihren Teller bewachte, ohne jemals etwas davon zu klauen. Liebe war das Gefühl, das sie für Bobby hegte. Sie entwickelte sich nicht, sie war einfach da, im Hier und Jetzt, ohne jede Vergangenheit oder Zukunft. Liebe war eben einfach nur.

  

Aus: David Whitehouse: Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek. Heyne Verlag, München 2015, S. 212f.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30467
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SWR3 Worte

06MRZ2020
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Der Autor Werner Küstenmacher über das, was er für ein gesundes Ich hält:

 

[…] Wer bin ich wirklich? Ich allein, ohne Beachtung der Menschen um mich herum? Das ist keine harmlose Frage. [...]Gefühle über einen längeren Zeitraum zu unterdrücken, sich selbst nicht mehr zu spüren, das ist lebensgefährlich. […] Der erste Schritt zu einem gesunden Ich besteht darin, die Träne zu weinen. Das Lachen zu lachen. Sich nicht zu fragen: Darf ich das? Ist das gut für mich? Schadet das meiner Beziehung? Kostet das Geld? Kostet mich das meinen Job? Sondern: Innehalten, bevor die angelernten Mechanismen wieder anlaufen. Nach innen lauschen, auf das eigene Herz hören – und dann das, was man da innen findet, ansehen und mögen und sagen: Ja, das bin ich. 

 

Quelle: Werner Tiki Küstenmacher: Die neue 3-Minuten-Bibel. Knaur Taschenbuch, Pattloch Verlag 2013, S. 166.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30466
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SWR3 Worte

05MRZ2020
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Ein Text von Stefan Brinkmann, der nicht nur für Blumen gilt:

 

Kleine Blume,
Kopf hoch,
lass die Blätter nicht hängen. 

Auf jeden Winter
folgt ein neuer Frühling,
in dem Du in alter Pracht
erblühen kannst. 

Lass nur die Kälte nicht
zu Deinen Wurzeln dringen.

  

Quelle: Stefan Brinkmann alias Nachtpoet auf: https://www.instagram.com/p/ByQKpq4Cg2R/

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30465
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SWR3 Worte

04MRZ2020
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Der Autor Werner Küstenmacher darüber, wie wichtig es ist mehr in sich selbst zu schauen als auf die Anderen:

 

Ich habe den Eindruck, dass ein großes Problem in unserer Gesellschaft der nach außen verborgene Mensch ist. Der sein Selbstgefühl nicht aus sich bezieht, sondern aus der Reaktion der anderen (...). Der aus den Nachrichten erfährt, wie es ihm geht. Oder aus der Beurteilung seines Chefs. Oder aus der Stimmung seines Partners. Es ist schlimm, wenn ein Mensch sein Ich vergisst. Wenn seine seelische Haut ein Leck bekommen hat, aus dem sein Ich herausläuft. Wenn er auf die Frage „Wie geht`s dir?“ nicht mehr antworten kann, weil er sich die Frage abgewöhnt hat.

 

Quelle: Werner Tiki Küstenmacher: Die neue 3-Minuten-Bibel. Knaur Taschenbuch, Pattloch Verlag 2013, S. 166.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30464
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SWR3 Worte

03MRZ2020
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Was ist Hoffnung? Der Autor David Whitehouse gibt mit seiner zehnjährigen Romanfigur Bobby diese Antwort:

 

„Immer wenn er hörte, wie Leute von Hoffnung sprachen, dann klang es so, als sei das etwas, was man nur in Zeiten der Verzweiflung haben konnte. Bobby glaubte nicht, dass das stimmte. [...] Er fand: Hoffnung ist[...] ein Seelenlotsenlicht. Es flackert nie. Es geht nie aus. Und auch wenn sie es vielleicht nicht wissen, so wärmen sich die Menschen doch jeden Tag ihre Hände daran. Es hilft ihnen dabei, morgens aufzustehen. Es bringt sie dazu, das Haus zu verlassen. Es gibt ihnen die Kraft, ihr Leben zu meistern.“

  

Quelle: David Whitehouse: Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek. Heyne Verlag, München 2015, S. 101

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30463
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SWR3 Worte

02MRZ2020
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Eine Geschichte über Angst von Khalil Gibran:

 
Es kam ein Patient zum Arzt und klagte: „Angst beherrscht mein Leben. Sie hat mir alle Freude genommen." Der Arzt erzählte dem Patienten darauf eine Geschichte: „Hier in meiner Praxis lebt eine Maus, die an meinen Büchern knabbert. Mache ich zu viel Aufhebens von der Maus, wird sie sich vor mir verstecken und ich werde nichts anderes mehr tun, als sie zu jagen. Stattdessen habe ich meine wertvollsten Bücher an einen sicheren Platz gestellt und ich erlaube ihr, an den anderen zu knabbern. Auf diese Weise bleibt sie eine einfache, kleine Maus und wird nicht zu einem Monster. Mein Rat lautet also: Richten Sie Ihre Angst auf einige wenige Dinge, dann bleibt Ihnen Mut für das, was wichtig ist."

Quelle: Khalil Gibran / Der Wanderer, leicht modifiziert

https://nur-positive-nachrichten.de/inspirierende-geschichten/die-maus-inspirierende-kurzgeschichte-ueber-unsere-aengste

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30462
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SWR3 Worte

01MRZ2020
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Der Autor Werner Küstenmacher über Offenheit für den Glauben:  

Jesus spricht ungern von „Gläubigen“ und „Ungläubigen“ (...) - er unterscheidet einfach zwischen Sehenden und Blinden. Damit macht er deutlich: Glauben erfordert keine besonderen Fähigkeiten oder übermenschlichen Anstrengungen. Alles, was dazu nötig ist, ist Offenheit. So wie man die Augen aufmacht und sieht, was vor einem ist, so soll unser Herz, unsere ganze Person offen sein, es geschehen lassen. Dasklingt einfach, aber unser Blick ist getrübt von vielerlei Hindernissen, die uns die Sicht versperren. Getönte Brillen, die uns die Wirklichkeit verzerren. Man nennt das Ideologie, und es gibt kaum etwas, das Jesus so wütend macht, wie solche Denkschablonen: Wenn Menschen nicht auf Menschen sehen, sondern auf ein System, eine Idee, irgendetwas, das wichtiger ist als der Mensch, der gerade vor ihm steht.  

Quelle: Werner Tiki Küstenmacher: Die neue 3-Minuten-Bibel. Knaur Taschenbuch, Pattloch Verlag 2013, S. 162f.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30461
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SWR3 Gedanken

21SEP2019
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Sir Nicholas Winton. Ein Mann, der Millionen von Menschen zu Tränen gerührt hat. Auch mich.

Kurz vor dem zweiten Weltkrieg hat er 669 jüdischen Kindern das Leben gerettet, indem er ihnen zur Flucht vor dem Nazi-Regime verhalf. Bescheiden wie er war, hatte er niemandem davon erzählt. Erst seine Frau hat auf dem Dachboden eine Liste der Kinder entdeckt, die er gerettet hat. Jahrzehnte später, wurde er unter einem Vorwand in eine Talkshow eingeladen, in der, ohne dass er es wusste, eine große Zahl der Menschen saß, die er gerettet hatte. Es gibt ein Video von dem Moment, in dem Nicholas Winton mit diesen - nun alt gewordenen - Kindern überrascht wird. Das Video wurde inzwischen von 39 Millionen Menschen gesehen. Ich selbst habe es bereits mehrfach angeschaut. Und ich war jedes Mal wieder zutiefst ergriffen. Denn das, was Nicholas Winton getan hat, sagt für mich unglaublich viel aus:

Es zeigt, dass es Menschen gibt, die sich trotz ihrer Angst nicht davon abbringen lassen, das Not-wendige zu tun. Ich sehe Sir Nicholas Winton auch als ein Vorbild an Bescheidenheit. Niemals hat er versucht, für seine Heldentat Anerkennung zu bekommen. All die von ihm geretteten Kinder hat er vor Leiden und Tod bewahrt und ihnen ermöglicht, sich ein gutes Leben aufzubauen. Beim Ansehen des Videos wird mir jedes Mal wieder bewusst, wie wertvoll und schützenswert jedes Leben ist. Besonders in dem Moment, als die Moderatorin, nachdem sie eine neben Sir Winton sitzende ältere Dame als eines der geretteten der Kinder „enttarnt“ hat, das Publikum fragt:

„Gibt es hier in diesem Raum sonst noch jemanden, der Mr. Winton sein Leben verdankt?“ Und darauf erheben sich alle Menschen, die um Sir Winton platziert sind von ihren Sitzen. Ein wahrhaft erhebender Moment. Gänsehaut. Jedes Wort wäre zu viel. Alles spricht aus Umarmungen und spiegelt sich in den Augen der älteren Damen und Herren und in denen ihres persönlichen Helden: Sir Nicholas Winton.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=29406
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SWR3 Gedanken

20SEP2019
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Mit diesen Gedanken feiere ich Zahlen. Genauer gesagt: Zahlenfolgen. Denn die 110 und die 112 haben heute Geburtstag. Auf den Tag genau vor 46 Jahren wurden sie deutschlandweit als Notrufnummern eingeführt. Seither können Menschen in Not diese Nummern wählen und innerhalb kürzester Zeit erhalten sie Hilfe. Ich selbst habe sie auch schon mal gewählt und war unglaublich dankbar, dass innerhalb kürzester Zeit ein Krankenwagen kam. Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass es eine Nummer gibt, die man in der Not wählen kann.

Leider funktioniert das so nicht überall und auch nicht in jeder Lebenslage. Denn es gibt Menschen, die inmitten von Hunger, Armut und Gewalt leben und keine Chance haben, einfach eine Nummer zu wählen, damit ihnen geholfen wird. In solchen Ländern schafft man es entweder, das Familienmitglied aus eigenen Kräften ins Krankenhaus zu schleppen, oder es stirbt einfach. Man schafft es, sein brennendes Haus aus eigener Kraft zu löschen oder es brennt eben ab. Allein den Gedanken daran finde ich furchtbar. Und es macht mir bewusst, was für ein Glück ich habe, dass ich hier lebe. Und welch ein Segen, dass es in Deutschland diese Notrufnummern gibt.

Mit ihrem heutigen 46. Geburtstag sind die 112 und 110 allerdings noch jung, im Vergleich zur Nummer der Telefonseelsorge. Denn diese wird im Oktober sogar schon 63 Jahre alt. Ihre Nummer lautet  0800/111 0 111. Am anderen Ende der Leitung hören Menschen zu, die helfen. Sei es nur durchs Zuhören oder durch einen guten Rat. Auch in speziellen Notsituationen, wie häuslicher oder sexueller Gewalt, Depressionen. Suizidgedanken oder bei Mobbing.Bei der Telefonseelsorge arbeiten alle ehrenamtlich.

Und allein dort gehen in Deutschland pro Jahr fast zehn Millionen Anrufe ein. Es müssen unglaublich viele Menschen sein, denen seit der Gründung der Telefonseelsorge geholfen wurde. Und mit diesem Gedanken, feiere ich heute nicht nur die Nummern, sondern vor allem die Menschen, die den Hörer abnehmen, wenn man eine dieser Nummern wählt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=29405
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