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08SEP2024
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Die Journalistin Gabriele von Arnim glaubt nicht an Gott. Sie hat jahrelang ihren kranken Mann gepflegt und sich manchmal gewünscht, doch glauben zu können. Sie sagt:

„Diese Sehnsucht habe ich mein ganzes Leben lang. Ich denke immer, dass Menschen, die glauben, sich beschützter und geborgener fühlen. Die Sicherheit, die sie im Glauben finden, muss ich in mir selbst suchen.“

 

Aus: SZ Magazin Nr. 26/2024, 27.06.2024, Artikel: Bis zum letzten Tag, Magazin Verlagsgesellschaft Süddeutsche Zeitung, München, 2024, Digital-Abo.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=40594
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07SEP2024
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Wie man vollkommene Liebe findet, dafür gibt’s wohl kein Rezept. Die feministische Autorin bell hooks meint aber, dass Gier auf jeden Fall nicht zur Liebe passt:

„Das Bedürfnis nach sofortiger Befriedigung ist eine Komponente der Gier. Dieser Mechanismus der Gier ist auch bei der Suche nach Liebe am Werk. Am liebsten wäre uns eine sofortige Erfüllung. Aufrichtige Liebe hat jedoch wenig damit zu tun, Bedürfnisse umgehend zu befriedigen. Für echte Liebe müssen wir Zeit und Hingabe aufbringen. […] Viele Menschen hätten gern, dass die Liebe wie eine Droge funktioniert und ihnen ein sofortiges, anhaltendes Hochgefühl verschafft. Sie wollen dafür jedoch nichts tun, sondern dieses gute Gefühl einfach nur passiv erleben.[…]. Die Arbeit, die Liebe erfordert, wollen sie sich meist ersparen.“

bell hooks, alles über liebe. Neue Sichtweisen

https://www.kirche-im-swr.de/?m=40549
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06SEP2024
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Viele Christinnen und Christen setzen sich für Klimaschutz ein. Manche begründen das sogar mit der Aussage: „Jesus wäre Klimaaktivist, würde er heute leben." Der württembergische Landesbischof Wilhelm Gohl sieht das so:

„Ich finde es immer schwierig zu sagen, was Jesus wäre. Wenn wir die Frage nach dem Klima weiter sehen als eine Frage der Gerechtigkeit […] dann bin ich der Überzeugung, dass das eine Aufgabe aus unserem christlichen Glauben heraus ist. Und dann hat es natürlich einen Bezug zu Jesus. In diesem Sinn könnte man sagen: Jesus wäre Klimaaktivist. So wie er sich für andere Gerechtigkeitsfragen […] auch eingesetzt hat. Ich finde es aber immer problematisch, wenn man für seine Position sagt: „Aber Jesus wäre das doch auch“ Weil wir das immer wieder auch erlebt haben, dass so was missbraucht wurde und ich viel wichtiger finde, selbstkritisch zu sein. Jesus stellt immer wieder auch meine Position, mein Denken in Frage.

Landesbischof Wilhelm Gohl, „Angst ist immer ein schlechter Ratgeber“ – Interview auf der Homepage der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, https://www.elk-wue.de/news/2024/18072024-landesbischof-gohl-interview-zum-klimaschutz (abgerufen am 16.8.2024)

https://www.kirche-im-swr.de/?m=40548
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05SEP2024
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Mit dem Wort „Sünde“ verbinden wir fast automatisch, dass jemand etwas Falsches oder Böses getan hat. Das ist nicht unbedingt verkehrt, meint der Theologe Thorsten Dietz, aber Sünde kann eben auch mehr sein: Nämlich alles, was dazu beiträgt, dass wir unser Leben verpassen und unsere Begabungen nicht leben:

„Nicht nur der über die Stränge schlagende Mensch ist der Sünder: Mutlosigkeit, Rückzug, Einigelung sind ebenso Formen, das wahre Leben zu verpassen. […] Es ist eine ungeheure Tragödie, wie viel menschliches Potenzial in dieser Welt ungenutzt bleibt, wie viel Träume ungelebt, wie viele Wünsche unausgesprochen. So von Sünde zu reden heißt, Menschen nicht kleinzumachen, sondern sie an ihre wahre Größe zu erinnern; sie nicht zu entehren, sondern ihnen ihre Würde als Ebenbild Gottes zurückzugeben; sich nicht der Empörung über ich Versagen hinzugeben, sondern der Hoffnung auf ihre wirkliche Entfaltung.“

Thorsten Dietz, Sünde. Was Menschen heute von Gott trennt

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04SEP2024
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Unabhängigkeit ist vielen heute ein hohes Gut. Vollkommene Unabhängigkeit gibt’s aber nicht, meint der Klosterpfarrer Sebastian Steinbach. Und begründet, warum das Streben nach Unabhängigkeit, auch der Unabhängigkeit von Gott, in die falsche Richtung führt:    

„Mag sein, dass das in meinen Ohren durchaus attraktiv klingt, aber es bleibt unsinnig. Komplett unmöglich. Ich bin und bleibe abhängig. Von der Luft, die ich atme. Von den Menschen, die mich umgeben. Von so zentralen Faktoren wie Gesundheit, Inspiration und Liebe. Gott lacht über solche Versuche der Revolution – und es ist kein glückliches Lachen. Es ist ein Lachen, in dem die Lächerlichkeit eines solchen Aufstands widerhallt. Ein solcher Aufstand ist objektiv absurd. Er wird nie zur Entthronung Gottes führen, sondern lediglich zur Selbstzerstörung des Menschen. Gelingendes Leben gibt es immer nur mit Gott und nicht gegen ihn.“

Sebastian Steinbach, Lebensliturgie. Heilsame Ruhepausen im Alltag,

https://www.kirche-im-swr.de/?m=40546
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03SEP2024
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Die Dichterin Madeleine Delbrel hat sich Gedanken darüber gemacht, was es für einen gesunden Glauben braucht. Damit der Glaube aufrecht bleibt, sagt sie, muss er in Bewegung bleiben:

„‘Immer weiter!‘ sagst du zu uns
In allen Kurven des Evangeliums.
Um die Richtung auf dich zu behalten,
müssen wir immer weitergehen,
selbst wenn unsere Trägheit verweilen möchte.
[…]
Es ist wie mit einem Fahrrad,
das sich nur aufrecht hält, wenn es fährt;
ein Fahrrad, das schief an der Wand lehnt,
bis man sich darauf schwingt
und schnell auf der Straße davonbraust.
[…]
Wir können uns nur aufrecht halten,
wenn wir weitergehen,
wenn wir uns hineingeben
in den Schwung deiner Liebe.“

Madeleine Delbrel, Deine Augen in unseren Augen. Eine Lesebuch.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=40545
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02SEP2024
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Die evangelische Theologin und Aktivistin Sarah Vecera und hat Trauer auf unterschiedliche Weise erlebt: Trauer um Menschen, aber auch Trauer um eine sich verändernde Kirche oder verlorene Träume. Was sie dabei gelernt hat:  

Ohne meinen Glauben aber könnte ich Trauer kaum aushalten. Und diese begegnet mir nicht nur im Angesicht des Todes. Ich trauere auch um die Kirche selbst, ich trauere um eine heile Welt, an die ich als Kind geglaubt habe, ich trauere um so vieles, dass ich die Liste um viele Punkte verlängern könnte: Ich trauere jedenfalls gerne. Das mag absurd klingen, aber es ist wahr. Denn das Einzige, was gegen Trauer hilft, ist das Trauern selbst. Trauern ist nicht das Problem, es ist die Lösung.”

Sarah Vecera, Unlearn Patriarchy 2

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01SEP2024
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Der evangelische Pfarrer Nicolai Opifanti erzählt von seinem Glauben auf Instagram. Was für ihn wichtig ist, wenn er im Internet mit anderen ins Gespräch kommt, hat er so aufgeschrieben:

Meine Lieblingspunkte beim Kommentieren: Nicht aus der Emotion kommentieren. Erst nachdenken, dann schreiben. […] Nur weil jemand anderer Meinung ist bei einer Sache heißt das nicht, dass dieses Person immer ein Idiot ist. Last but not least: Jesus hat gesagt, dass man uns an der Liebe zueinander erkennen wird. Also analog wie digital gilt: Spread Love not hate. Wann immer du die Chance hast Liebe im Netz zu verbreiten durch Beiträge oder Kommentare: tu es.

Nicolai Opifanti, Instagram: @pfarrerausplastik Post vom 23. Juli 2024
https://www.instagram.com/p/C9xKna9twyu/?img_index=4

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31AUG2024
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Der Raumfahrtingenieur Manuel Frey ist in Überlingen geboren und hat in Stuttgart geforscht. Acht Jahre lang hat er nun die Ariane 6, die neue Weltraumrakete der ESA mitentwickelt. Anfang Juli ist sie ins Weltall gestartet. Er ist auch gläubiger Christ und sagt:

„In meiner Arbeit entwickle ich Maschinen, aber wenn der Mensch ins Spiel kommt, da wird die ganze Sache doch deutlich komplexer: […] Wir berechnen zum Beispiel die Strömungen, die chemischen Reaktionen in einem Raketenantrieb und können das schon sehr genau machen, aber ich glaub es ist noch keinem gelungen, die Reaktionen eines Menschen auf irgendeine Nachricht vorherzusagen […] die Menschen, die tragen ja einen Kosmos in sich.[…] , er ist sehr komplex und […]: Glaube, Liebe, Hoffnung sind natürlich Dinge, die den Menschen fundamental von einer Maschine unterscheiden.“ 

Quelle: https://www.kirche-im-swr.de/beitraege/?id=40140, Ausdruck vom 11.08.2024, 19:26 Uhr.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=40569
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30AUG2024
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Der Komiker Teddy Teclebrhan zählt heut zu den erfolgreichsten Comedians Deutschlands. Er ist als Kind aus Eritrea nach Deutschland geflüchtet und in Mössingen in Baden-Württemberg aufgewachsen. In einem Interview erinnert er sich daran, wie Menschen ihn in seiner turbulenten Jugend nicht aufgegeben haben:

„ Ich hatte […] ein paar Leute, die mir auch wahnsinnig geholfen haben. Zwei davon haben am Stotzenhof gearbeitet, einem Jugendzentrum, in dem wir früher immer abgehangen sind […] Sozialpädagogen, die immer für uns da waren. Immer! Deren Tür war die ganze Zeit offen für all unsere Probleme. Ich habe noch immer Kontakt zu denen und ich sage ihnen regelmäßig: „Ihr wisst gar nicht, was das für uns bedeutet hat, dass ihr da wart.“ Wir waren solche Chaoten, und die hatten eine solche Geduld mit uns. Haben mir Praktika gecheckt, bei denen ich regelmäßig gescheitert bin. […] Dann haben sie mir eben ein neues Praktikum gesucht.***“

 

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/medien/teddy-teclebrhan-interview-neue-show-amazon-e306511/?reduced=true, Ausdruck vom 30.04.2024 um 9:31 Uhr.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=40568
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