SWR3 Gedanken

31AUG2024
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Was soll von mir bleiben, wenn ich einmal gestorben bin? Ein Denkmal, eine Straße und ein Buch? Ein Haus, ein Baum und ein Kind? Oder ist es doch eher etwas anderes?

Mit dieser Frage setzt sich eine Wander-Ausstellung auseinander, die schon in Radolfzell, in Pforzheim oder in Schwetzingen Station gemacht hat. Und ab dem 5. September ist sie in Speyer zu sehen. Sechs Personen haben dafür ihre persönlichen „Lebensschätze“ zusammengestellt. Zum Beispiel ein schwarz-weißes Hochzeitsfoto, ein Rucksack mit vielen Aufnähern oder ein abgegriffenes Nudelholz.

Es geht natürlich nicht um die Gegenstände, sondern um die Lebensgeschichten drum herum. Das Nudelholz könnte für die vielen leckeren Gerichte und Rezepte stehen, die jemand hinterlässt: Käsekuchen oder Kartoffelsalat. Der Rucksack für die erlebten Abenteuer unterwegs: die Übernachtung im Freien oder die ungeheure Gastfreundschaft. Das Hochzeitsfoto steht für die Liebe und was daraus alles entstanden ist: Kinder, Enkel, neues Leben, neue Liebe.

Ich habe manchmal Beerdigungsdienst und frage beim Trauergespräch gerne, was von den Verstorbenen bleibt. Manchmal ist das gar nicht so einfach. Aber oft fangen die Augen sofort zu funkeln an: „Klar, Oma hat die Familie zusammengehalten.“ Oder: „Er ist bei Festen immer als letzter gegangen.“ Aber auch: „Ihr Lächeln“, „Er hat niemals aufgegeben.“, „Sie war immer positiv.“, „Er war geduldig und hat jede Antwort gelten lassen.“

Ich denke dann immer: „Ist das nicht schön, wenn so etwas bleibt?“ Und dann fange ich natürlich selbst an zu grübeln: „Wie werde wohl ich in Erinnerung bleiben? Was bleibt von mir?“

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