SWR3 Gedanken

18JUL2024
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Wie oft hab ich mich in den letzten Wochen über diesen Sommer geärgert. Am einen Tag kalt, am nächsten wieder heiß. Und immer wieder Regen. An den grauen Regentagen, von denen es in diesem Sommer schon so viele gab, da hab ich besonders deutlich gespürt, wie gut jeder Lichtblick meiner Seele tut. Wenn nach dem Schauer für einen Moment der blaue Himmel zu sehen ist. Wenn die Wolken aufreißen und sogar ein paar Sonnenstrahlen durchlassen. Momente, in denen oft ein Regenbogen in den Wolken erscheint. Auch wenn ich natürlich weiß, wie so ein Regenbogen entsteht - ich muss trotzdem jedes Mal an Gottes Bogen in den Wolken denken. In der Bibel taucht der auf. In der Geschichte von einer Alles zerstörenden Sintflut. Als der Regen nämlich endlich stoppt, die Wolken aufreißen, so heißt es da, stellt Gott seinen Bogen in die Wolken. Als Zeichen eines Bundes, den er mit den Menschen schließen will. Als Hoffnungszeichen. Gott, der den Regen erst geschickt hatte aus Wut über die Menschen, besinnt sich. Will die totale Zerstörung nicht mehr, kein endloses Leid. Nie wieder, heißt es da. Ein wunderbares Bild.

Eines allerdings verheißt es nicht: Dass es nun auch die rundum perfekte Welt geben wird. Die gibt’s bis heute nicht. Leider. Menschen bekriegen sich immer noch, werden krank, sind traurig. Umso wichtiger die Lichtblicke. Die Lücken im Grau. Alles, was die Seele wärmen und aufrichten kann. Dafür steht der Regenbogen. Gottes Hoffnungszeichen in den Wolken.

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