SWR3 Gedanken

06JUL2024
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Vor kurzem schon wieder: Vollgelaufene Häuser. Menschen in Not. Die Flutbilder wiederholen sich immer öfter. Ich fühle mit diesen Menschen, die plötzlich alles verlieren. Vielleicht ihre Häuser aufgeben müssen. Und beruhige mich dann damit, dass mein Haus zum Glück ja weiter oben liegt. Dass mir das eher nicht passieren wird.

Und trotzdem merke ich: Da bleibt ein mulmiges Gefühl. Vor allem, nachdem ich wenig später vom „Notfallrucksack“ gelesen habe. Ein gepackter Rucksack, den jede und jeder haben sollte. Falls ich nämlich doch mal überstürzt mein Haus verlassen muss. Eine ganze Menge gehört da rein. Kleidung, haltbare Lebensmittel für mehrere Tage. Wasser. Ein Radio. Papiere natürlich und etliches mehr. Nun mag Hochwasser vielleicht unwahrscheinlich sein. Aber ein Feuer, ein verheerender Sturm oder noch Schlimmeres? Dass es auch mich mal treffen könnte, verdränge ich meistens ganz gut.

So ein Rucksack in der Ecke könnte mir dann zweierlei deutlich machen: Zum einen, was das heißt, fliehen zu müssen. Den Ort, wo ich geborgen bin, plötzlich zu verlieren. Mit Nichts als den Klamotten, die ich anhabe und diesem einen Rucksack. Kein angenehmer Gedanke. Und zum anderen: Dass es einfach beruhigender ist, vorbereitet zu sein, wenn es mal heftig kommen sollte im Leben.

Die Bibel empfiehlt dafür vor allem unerschütterliches Gottvertrauen. Das habe ich als Christ zwar. Trotzdem schnalle ich mich im Auto ja auch wie selbstverständlich an. Es ist wohl immer gut, beides zu haben. Vielleicht ja so einen „Notfallrucksack“ in der Ecke. UND das Vertrauen, dass es da auch noch einen Gott gibt, der mich dann nicht vergisst.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=40202
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