Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

25JUN2024
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Meine Frau hatte vor Kurzem Schuljahrgangstreffen. Freudestrahlend ist sie nach Hause zurückgekommen. Das sei ein großes Hallo gewesen: Manche haben sie umarmt, als sei gestern noch Schule gewesen, manche andere wussten nach den vielen Jahren nicht einmal mehr den Namen voneinander. Aber das war für niemanden ein Problem.

Heute ist der „Welttag der Schulfreunde“. Ja, auch sowas gibt’s. Ich bin in den vergangenen Jahren zwei Schulfreunden wiederbegegnet, weil ich via Social Media wieder Kontakt zu ihnen aufgenommen habe. Beide Male hatten wir leider nur wenig Zeit. Aber es war total herzlich. Es hat sich so angefühlt, als ob wir uns erst vor wenigen Tagen aus den Augen verloren hatten. Dabei lagen Jahrzehnte dazwischen.

Zu anderen Freunden habe ich über die Jahre die ganze Zeit Kontakt gehalten. Dafür bin ich sehr dankbar. Gute Freunde zu haben ist für mich eines der größten Reichtümer. Wichtiger als Geld oder Erfolg im Beruf. Einem guten Freund oder einer guten Freundin kann ich total vertrauen, ihm oder ihr alles erzählen. Mit meinen Freunden spreche ich auf Augenhöhe. Ich kann mit ihnen alles teilen, was mir wichtig ist.

Diese Art, wie gute Freunde miteinander umgehen, war auch Jesus wichtig. Im Johannesevangelium steht, wie er sich von seinen Freunden verabschiedet hat: „Ich habe euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.“ Das heißt, er hat wirklich mit ihnen geteilt, was ihm am meisten am Herzen lag. Er hat ihnen voll und ganz vertraut.

Eines ist für mich gewiss: Wenn ich echte Freunde habe, kann uns keine Entfernung und kein Zeitsprung trennen. 

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